David und Alois Gölles: Jeder brennt für etwas anderes.
Manufaktur Gölles

Generationswechsel am Brennkessel

Alois Gölles hat mit seinem Essig und Schnaps die Esskultur revolutioniert. Sohn David setzt auf Whiskey, Gin und Rum.

Es hat ja keinen Urlaub gegeben, der nicht irgendetwas mit Essen und Trinken zu tun hatte“, scherzt David Gölles. Von Kindesbeinen drehte sich alles um Obst, Essig und Edelbrände. Dem 31-jährigen Sohn des steirischen Essig- und Schnaps-Pioniers Alois Gölles wurde der Genuss in die Wiege gelegt, könnte man sagen. Anders als sein Vater brennt David nicht auf Apfel, Zwetschke und Wein, sondern auf Whiskey, Gin & Rum. Vor wenigen Wochen eröffnete er im südoststeirischen Riegersburg sein „House of Whiskey, Gin and Rum“. Tatsächlich wurde David nicht der Genuss, sondern das Brennen eingeimpft. Nicht nur das Brennen von Schnaps, sondern das Brennen für eine Idee.

„Gin war das erste Produkt, das hundertprozentig auf meinem Mist gewachsen ist“, erzählt er. Monatelang habe er getüftelt, 27 verschiedene Versionen destilliert. Irgendwann im Frühjahr 2017 war er schließlich so weit. Er hatte einen Gin, der ihn selbst überzeugte. Einziges Problem. „Gin war zu dieser Zeit schon wieder out“, erinnert er sich. Als er in Bars und Restaurants vorstellig wurde, hieß es: „Du bist der Fünfte, der mir seinen Gin verkaufen will.“ Mittlerweile gibt es in Österreich an die 100 Gin-Produzenten. „Das Thema ist in der Szene durch.“ „Gin ist vorbei“, hieß es. „Wenn es keinen interessiert, trink ich ihn halt selbst und muss nie wieder Gin kaufen“, antwortete David Gölles.

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