Klassik

Die unerträgliche Leichtigkeit des Brahms-Spiels

Igor Levit statuierte ein Exempel, fand aber keine tauglichen Partner.

Es ist nicht leicht, ich weiß. Ein Leben lang wartet man darauf, dass endlich ein Pianist das Zweite Brahms-Konzert so spielt, wie's in den Noten steht, dolce und grazioso und sonst so delikat wie irgend möglich – gegen alle behindernden Terzparallelen, Oktavpassagen und Akkordstapelfahrten. Dann kommt endlich einer; und es passt wieder nicht, weil ihn ein Orchester begleitet, das im großen Konzerthaussaal antritt, als wollte es im Intendantenbüro aufspielen.

Das ist nun wieder ein grober Irrtum, denn das Wunderbare am Spiel des Igor Levit ist ja gerade die pianistische Kür, dass er dem Stück spielerische Leichtigkeit, ja geradezu Verspieltheit auch dort sichert, wo die massive Auslastung sämtlicher Pianistenfinger in der Regel für adipöse Klangverdickungen sorgt.

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