Angesichts der US-iranischen Eskalation bemüht sich Saudiarabien um Entspannung im Konflikt mit dem kleinen Emirat. Beim Golf-Kooperationsrat könnte der Streit beigelegt werden.
Riad/Istanbul. Auf dem Rasen hat Katar jüngst eine Niederlage gegen den großen Nachbarn Saudiarabien einstecken müssen – doch auf dem diplomatischen Parkett steht das kleine Emirat möglicherweise vor einem großen Erfolg. Mit 0:1 verlor die Fußballnationalmannschaft von Katar zwar jüngst vor eigenem Publikum das Halbfinale des Arabischen Golf-Cups gegen die Saudis. Aber dass Saudiarabien seine Mannschaft überhaupt zu dem Turnier geschickt hat, war schon eine kleine Sensation: Die beiden Staaten sind seit Jahren verfeindet.
Die Fußball-Diplomatie war Teil einer Wiederannäherung, die beim 40. Gipfeltreffen des Golf-Kooperationsrates in Riad am Dienstag mit einer Versöhnung enden könnte. Die Saudis hatten im Juni 2017 mit Verbündeten – den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Bahrain und Ägypten – die Grenzen zu Katar geschlossen. Das Emirat sollte damit gezwungen werden, eine Liste von 13 Forderungen seiner Nachbarn zu erfüllen.
Die Kataris wurden aufgerufen, ihre Unterstützung für die islamistische Muslimbruderschaft zu beenden, den Sender al-Jazeera und eine türkische Militärbasis zu schließen sowie ihre Beziehungen zum Iran auf ein Mindestmaß zu beschränken. Damit sollte Katar den Führungsanspruch Riads am Golf anerkennen, den das Emirat mit einer ehrgeizigen Außenpolitik in Frage gestellt hatte. Doch Katar lehnte den Forderungskatalog ab.