Archivbild, aufgenommen in Nairobi, Kenia.
Technologie

Chinas unbekannter Smartphone-Riese

Der Handy-Hersteller Transsion verkauft in Afrika mehr Geräte als die Platzhirsche Samsung, Huawei und Apple. Mit ausgefallenen Features erobert die Firma auch in Indien den Markt.

Samsung, Huawei, Apple. Seit Jahren kämpfen die Mobilgiganten um die Podestplätze am globalen Smartphone-Markt. Doch in Afrika sticht ein im Westen unbekanntes Unternehmen die Weltführer aus. Selbst im Heimatland China verkauft Transsion kein Produkt. Nicht einmal im Technologie-Zentrum Shenzhen, wo das Hauptquartier des Mobiltelefon-Herstellers beheimatet ist, führt Transsion eine Filiale.

Am afrikanischen Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern sieht die Lage anders aus. Hier trat Gründer Zhu Zhaojiang mit dem 2006 gegründeten Unternehmen einen Siegeszug an: Etwa jedes dritte in Afrika verkaufte Mobiltelefon stammt von Transsion. Geht es nur um sogenannte Feature Phones, eine Mischung aus der ersten Handy-Generation und Smartphones, beherrscht Transsion mehr als die Hälfte des Marktes.

Nach Verkaufszahlen gerechnet ist Transsion damit Marktführer am Kontinent. Das wirkt sich global aus: 124 Millionen Geräte verkaufte der Hersteller 2018. Transsion ist der viertgrößte Handy-Produzent weltweit. Zum Vergleich: Der heute zweitgrößte Smartphone-Entwickler Huawei verkaufte vergangenes Jahr mehr als 200 Mio. Einheiten.

Was ist das Erfolgsrezept von Transsion?

Kameras für dunkle Haut

Schon früh erkannte Gründer Zhu das Potenzial, seine Produkte auf die Bedürfnisse afrikanischer Entwicklungsländer anzupassen. Ein Vorteil ist der Preis: Transsion setzt mit den drei Marken Tecno, Infinix und Itel auf günstige Geräte, die umgerechnet zwischen 10 und mehr als 300 Euro erhältlich sind. Große Alleinstellungsmerkmale sind auch Foto- und Sprach-Software. Die Kameras sind an dunkle Haut angepasst, auf den Geräten sind lokale Eingabesprachen, wie Hausa oder Swahili, programmiert.

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