So sieht der Stanford-Hase („Stanford Bunny“) aus, hier in Gold. Die ETH-Forscher haben ihn aus – scheinbar – schlichtem Kunststoff gebaut.
Biotechnik

Wie man leblose Objekte als DNA speichert

Lebewesen enthalten in jeder Zelle ihre gesamte Bauanleitung. Nach diesem Vorbild entwickelten Forscher der ETH in Zürich eine neue Methode, um Daten in Gegenständen wie Plastikhasen und Brillen zu speichern.

Stellen wir uns vor: ein Kuchen, in dem jeder Krümel das Rezept enthält. Oder ein Haus, in dessen Baumaterial es genau eingeschrieben ist, wie man es wieder aufbaut, falls es einstürzt. Bei leblosen Objekten wie Kuchen und Häusern mag das wie Science-Fiction klingen. Bei lebendigen Wesen ist es ganz normal: Jede Zelle enthält die Bauanleitung für das gesamte Lebewesen – im Prinzip, hätte man früher einschränkend gesagt, in der Praxis funktioniere das bei höheren Lebewesen nur via Keimzellen. Doch seitdem man klonen kann, geht es auch mit Körperzellen.

Das Speichermedium der Information für Lebendiges ist jedenfalls die DNA, dieses lange, kettenförmige Molekül, an dem in unvorhersagbarer, aber bedeutsamer Reihenfolge die vier Basen (Adenin, Guanin, Cytosin, Thymin) hängen wie Perlen an einer Kette. Die Abfolge dieser vier Basen, die gern als Buchstaben abgekürzt werden (A, G, C, T), ist die Bauanleitung für den Organismus. Aber man könnte in ihr auch alles mögliche andere speichern, so wie man alles mögliche als Abfolge von Einsern und Nullern speichern kann. Die DNA ist sozusagen ein digitales Medium mit vier statt zwei Buchstaben.

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