Brief

Abberufener Casinos-Vorstand Sidlo pocht auf seine Ansprüche

Peter Sidlo
Peter SidloDie Presse, Reither
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Der Freiheitliche sieht seine Abberufung als nicht rechtmäßig an und zeigt sich bereit „für eine gütliche Bereinigung dieser Angelegenheit“. Heute tagt die Casinos-Aktionärsversammlung.

Der vorige Woche vom Casinos-Austria-Aufsichtsrat abberufene Finanzvorstand Peter Sidlo wehrt sich gegen diesen Hinauswurf und pocht auf seine Ansprüche. Wie der "Standard" am Dienstag berichtet, lässt er in einem Brief an das Gremium durchblicken, dass er gerne eine Entschädigung hätte. Heute befasst sich unter anderem eine außerordentliche Casinos-Aktionärsversammlung mit dem Thema Sidlo.

In dem Schreiben Sidlos an den Aufsichtsrat heißt es der Zeitung zufolge: "Ich halte fest, dass die Abberufung aus meiner Sicht jedenfalls nicht rechtmäßig war und mir weiterhin die in meinem Vorstandsvertrag und im Aktiengesetz vorgesehenen Rechte/Ansprüche zustehen." Medial kolportierte Verfehlungen seinerseits lägen nicht vor.

„...für eine gütliche Bereinigung dieser Angelegenheit“ 

Die Casinos dagegen hatten nach der Abberufung betont, dass Sidlos Vertrag ohne Abfindung aufgelöst werde. Allerdings gibt sich der Manager Sidlo dem Bericht zufolge verhandlungsbereit: "Abschließend möchte ich Sie aber darauf hinweisen, dass ich für eine gütliche Bereinigung dieser Angelegenheit bereit bin. Falls seitens des Aufsichtsrats ein Interesse an konstruktiven Gesprächen besteht, können Sie gerne auf mich zukommen."

Hintergrund der am 2. Dezember erfolgten Abberufung waren und sind die Umstände von Sidlos Bestellung. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass die Postenbesetzung Teil eines Deals der FPÖ mit der Novomatic gewesen sei. Demnach seien dem niederösterreichischen Glücksspielkonzern Online-Lizenzen in Aussicht gestellt worden, wenn er sich für die Bestellung Sidlos einsetze.

>>> Bericht im "Standard"

(APA)

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