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FPÖ: Norbert van Handel wird Berater Norbert Hofers

Die Presse
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Der Ritter des elitären St.-Georg-Ordens soll als außenpolitischer Berater vor allem für den „Auf- und Ausbau der Kontakte in den Ländern Mitteleuropas“ zuständig sein.

Der "Ehren-Prokurator" des „Europäischen St.-Georgs-Orden“, Norbert van Handel, wird ab sofort außenpolitischer Berater von FPÖ-Chef Norbert Hofer. Der knapp gescheiterte FPÖ-Nationalratskandidat van Handel übernimmt diese Tätigkeit ehrenamtlich. "Für seine Funktion verzichtet Dr. Norbert van Handel auf einen Beratervertrag", teilte die FPÖ am Dienstag in einer Aussendung mit.

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Schwerpunkt der Tätigkeit van Handels soll vor allem "der Auf- und Ausbau der Kontakte in den Ländern Mitteleuropas" sein, sagte FPÖ-Chef Hofer in einer Presseaussendung. "Gerade in den aktuell schwierigen Zeiten für die Europäische Union ist der Zusammenhalt im Kern des Kontinents von besonderem Interesse."

Austritt aus ÖVP während Hofburg-Wahl

Van Handel war erstmals im Rahmen der Bundespräsidentschaftskandidatur Hofers im Jahr 2016 ins Licht der Öffentlichkeit getreten. Damals legte der Jurist seine ÖVP-Parteimitgliedschaft zurück - aus Ärger über die Wahlempfehlung des damaligen ÖVP-Chefs Reinhold Mitterlehner für Alexander Van der Bellen. Infolge trat er öffentlich als Unterstützer Hofers auf, der ebenfalls bei dem elitären Ritterorden Mitglied ist.

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Der St.-Georgs-Orden ist für seine prominenten Mitglieder aus ÖVP und FPÖ bekannt, er hat eine christlich-konservative Ausrichtung. Großmeister des Ordens ist "S.k.k.H." (Seine kaiserlich-königliche Hoheit, Anm.) Karl von Habsburg.

Fokus auf Slowenien, Italien und Kroatien

Bei der Nationalratswahl im September kandidierte Van Handel auf dem achten Listenplatz der FPÖ-Bundesliste. Schlussendlich verpasste der Unternehmer und Schlossherr den Einzug aber knapp. Seine Tätigkeit als "Ehren-Prokurator" hat der 77-Jährige laut Homepage des Ordens derzeit "bis zur Bildung einer neuen Regierung" ruhend gestellt.

"Ich sehe meine Aufgabe darin, den FPÖ-Bundesparteiobmann dabei zu unterstützen, sich mit jenen Ländern zu vernetzen, mit denen Österreich jahrhundertelang zusammen war - konkret die Visegrad-Staaten, Slowenien, Italien und Kroatien", erklärte Van Handel zu seiner neuen Funktion. "Diese Länder müssen in Europa mit einer Stimme sprechen, um bei den großen Mitgliedsstaaten wie Frankreich und Deutschland Gehör zu finden." (APA)

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