Sanierung

Wiener Modefirma Jones wird nach Millionenpleite fortgeführt

APA/HELMUT FOHRINGER
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Zwei Geschäfte und Teile des Zentrallagers wurden geschlossen. Gläubiger stimmten dem Sanierungsplan zu.

Das in die Insolvenz geschlitterte Wiener Damen-Modelabel Jones wird fortgeführt. Der Sanierungsplan ist am Dienstag von den Gläubigern angenommen worden, teilten die Kreditschützer nach dem entscheidenden Gerichtstermin mit. Zwei Filialen in Einkaufszentren, eine in Vösendorf und eine in Salzburg, sind am Montag jedoch gerichtlich geschlossen worden. Auch im Zentrallager wurden Teile aufgelassen.

Die Quote von 20 Prozent soll aus dem Fortbetrieb des Unternehmens erwirtschaftet werden, hieß es. "Durch die eingeleiteten Maßnahmen der Unternehmensführung, welche eine Änderung der Warenproduktion und Preisstrategie beinhalten, stellt sich die Geschäftsentwicklung aus heutiger Sicht als positiv dar", berichtete der KSV1870. Der Betrieb laufe seit Insolvenzeröffnung kostendeckend, erklärte der AKV.

Das Modelabel war Ende September mit 35 eigenen Filialen und 168 Mitarbeitern zahlungsunfähig geworden. Die hinter der Marke stehende Rose GmbH brachte damals einen Antrag auf Einleitung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beim Handelsgericht Wien ein. Die Schulden betrugen rund 7,5 Millionen Euro. 190 Gläubiger waren betroffen. Laut Creditreform dürften die Forderungen auf rund 8 Millionen Euro steigen.

Es handelte sich um die drittgrößte Einzelhandelsinsolvenz im heurigen Jahr nach Charles Vögele und mister*lady. Auch große internationale Modeketten wie der US-Textilhändler Forever 21 oder die deutschen Kette Gerry Weber mussten dieses Jahr bereits Insolvenz anmelden. Vor allem die Online-Konkurrenz von Zalando und Co. macht dem stationären Textileinzelhandel zu schaffen

(APA)

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