Bereits das Verfehlen der Kyoto-Ziele war für Österreich teuer, sagt Ökonom Stefan Schleicher. Die nun propagierten freiwilligen Klimaziele drohten ebenfalls zu scheitern.
Wien. Stefan Schleicher, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Graz, lässt kaum ein gutes Haar an der Klimapolitik der vergangenen Jahrzehnte. Er kennt die Entwicklungen wie nur wenige andere. „Österreich befindet sich heute in der Gruppe jener Länder, denen es nicht gelungen ist, grundsätzlich Weichen zu stellen“, so Schleicher, der am Wegener Center für Klima und globalen Wandel“ forscht und außerdem als Konsulent für das Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) arbeitet. Insbesondere der Verkehrsbereich sei völlig aus dem Ruder, außerdem gebe es in der Energiepolitik große Defizite. „Es ist etwa nicht gelungen, den Energieverbrauch in Gebäuden in dem Ausmaß zu senken, wie dies möglich wäre. Und außerdem wurde es verabsäumt, frühzeitig die erneuerbaren Energien besser in das Energiesystem zu integrieren“, so Schleicher.