Interview

„Die Marktwirtschaft hat keine Lobby mehr“

Berlin kämpft gegen „Miethaie“: Doch der Mietendeckel verschärft die Wohnungsknappheit, sagt Ökonom Weimann.
Berlin kämpft gegen „Miethaie“: Doch der Mietendeckel verschärft die Wohnungsknappheit, sagt Ökonom Weimann. (c) imago images / IPON (Stefan Boness/Ipon)
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Die Ökonomen Tobias Thomas und Joachim Weimann über Berliner Enteignungsfantasien, ein Unverständnis für Angebot und Nachfrage („Abseitsregel im Fußball ist bekannter“) und eine Industrie, die auch keine Marktlösungen will.

Die Presse: Die Deutschen sind mit ihrer finanziellen Situation zufrieden wie nie. Zugleich geht das Vertrauen in die Marktwirtschaft zurück. Woran liegt dieser vermeintliche Widerspruch?

Tobias Thomas: Ein Grund ist, dass der alte Systemwettbewerb Marktwirtschaft versus Planwirtschaft zumindest in der unmittelbaren Nähe beendet ist. Es gab Zeiten, in denen wir aus Westdeutschland nicht nur zu Weihnachten Pakete mit Lebensmitteln und Kaffee in die DDR geschickt haben, weil dort die Versorgungslage so schlecht war. Damals lag die überlegene wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Marktwirtschaft bei jedem Postversand auf dem Tisch. Man hatte den Vergleich noch vor der Nase.

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