42 Jahre nach ihrem Tod stand Maria Callas im November in Berlin auf der Konzertbühne – als Hologramm. Ob sie das gewollt hätte?
Film und Pop

Die toten Stars als digitale Zombies

Dank Computeranimation spielen Schauspieler von einst große Rollen, tote Sänger geben Konzerte. Wohin führt das?

Als starker Mann in den Vierzigern kann man seine Widersacher noch problemlos zusammenschlagen. Wer fast 80 ist, tut sich da schon erheblich schwerer. Auch wenn man als Schauspieler am Set die Schlagkraft nur vortäuscht: Die Bewegungen sind nicht mehr wie früher, weniger wendig. Diese bittere Erfahrung musste Al Pacino machen, beim Dreh für den neuen Scorsese-Streifen „The Irishman“. Der in die Jahre gekommene Star spielt darin einen Auftragskiller, der vom Altersheim aus seine Karriere Revue passieren lässt.

Bisher besetzte man frühere Lebensphasen mit anderen Schauspielern. Hier vertraute man auf eine digitale Verjüngungskur für die Gesichter, um die Zuschauer nicht unnötig zu verwirren. Die Computeranimation funktioniert schon fast perfekt. Nur zwei Szenen wirken etwas holprig: Eine kurze Rückblende, in der die Hauptfigur noch ein Jüngling ist, und besagte Rauferei, die man mehrmals nachdrehen musste, bis das Material halbwegs brauchbar war. Al Pacinos Trost: Seinen ebenfalls digital gelifteten Kollegen Robert De Niro und Joe Pesci erging es auch nicht besser. Aber Hollywood hatte seine amüsante Anekdote für die Cocktailparty.

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