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Mozart-Denkmal: Wenn eine „Nippsache“ auf dem falschen Platz steht

Erst seit 1953 im Burggarten: Tilgners Mozart-Denkmal.
Erst seit 1953 im Burggarten: Tilgners Mozart-Denkmal.(c) wf
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Viktor Tilgners Mozart-Denkmal – und die Weitsicht eines Journalisten vor 120 Jahren.

Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern, hört man oftmals sagen. Was unschwer als Vorwurf an uns Journalisten zu erkennen ist, sich mit einer doch reichlich kurzlebigen, wenn nicht gar nichtigen Agenda abzumühen. Wie tröstlich also, wenn unsereiner, so oft für die so wenig haltbare Hingabe ans flüchtig Tagesaktuelle gescholten, einmal erfahren darf, wie weitsichtig da ein Berufskollege von ehedem geurteilt hat.

Mehr als 120 Jahre ist es her, da notierte ein „Mz.“ in der Wiener „Montags-Zeitung“ auffallend Abfälliges über das eben eingeweihte Mozart-Denkmal Viktor Tilgners: Selbiges sei eine „in colossalen Dimensionen ausgeführte Nippsache“, ein Befund, dem fraglos ein Stück Wahrheit eignet. Andererseits gesteht „Mz.“ Tilgners Werk eine „malerische Wirkung“ zu, die einzig ob des damals gewählten Aufstellungsorts nicht zur Geltung komme, auf dem heutigen Albertinaplatz hinter der Oper nämlich, schräg vor dem – später hier etablierten – Café Mozart. Und „Mz.“ weiß auch, wie Tilgners Mozart in Marmor zu helfen wäre: mit einem „grünenden, im Hauche des Windes leise erzitternden Baumhintergrunde“.

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