Champions League

Aus der Traum: Salzburg verliert zu Hause gegen Liverpool

Liverpool-Star Salah erhöhte nur wenige Sekunden nach dem ersten Tor auf 2:0 für Liverpool.
Liverpool-Star Salah erhöhte nur wenige Sekunden nach dem ersten Tor auf 2:0 für Liverpool.APA/AFP/JOE KLAMAR
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Ausgerechnet zwei ehemalige Red-Bull-Profis verabschieden Salzburg aus der Königsklasse. Liverpool siegt 2:0 und zeigt, wieso es als das derzeit beste Team der Welt gilt.

Das war sie also, Salzburgs erste und so lange herbeigesehnte Champions-League-Saison in der Red-Bull-Ära. Ein Schützenfest zum Auftakt gegen Genk (6:2), ein denkwürdiger Schlagabtausch an der Anfield Road (3:4), die erste Heimniederlage nach drei Jahren gegen clevere Neapolitaner (2:3), und zum Abschluss am Dienstagabend ein bitteres 0:2 gegen Titelverteidiger Liverpool. Damit ist das Kapitel Königsklasse nach der Gruppenphase zu Ende, weiter geht es in der Europa League (und dort darf man Salzburg nun durchaus zum erweiterten Kreis der Titelfavoriten zählen). Fazit: Sensation verpasst, aber Ziel erreicht. Alles gut also bei Österreichs Serienmeister.

Dabei hatte es in der erneut ausverkauften Red-Bull-Arena (29.520) schon ein paar Minuten gedauert, bis es das Starensemble aus Liverpool überhaupt über die Mittellinie geschafft hat. Dann aber ließ sich Ex-Salzburger Sadio Mané kaum noch vom Ball trennen und Goalgetter Mohamed Salah lief sich bei abendlichen Minusgraden immer wärmer und wärmer. Da war es also, das berühmte Liverpool-Spiel, das viele dazu veranlasst, von der derzeit besten Mannschaft der Welt zu sprechen: Die Außenverteidiger Trent Alexander-Arnold und Andy Robertson eröffneten das Spiel, dann drängten alle, nicht nur das Sturmtrio Salah-Mané-Firmino, in den Strafraum, auch die Mittelfeldspieler Jordan Henderson und Georginio Wijnaldum. Ein regelrechter Überfall, bei dem alle Laufwege, alle Pässe einstudiert sind.

Spektakuläre Torszenen gab es in Salzburg also im Minutentakt zu bestaunen. Wieso Salah (29., 48.) und Naby Keïta (45.), der zweite Ex-Salzburger in Diensten von Liverpool, nicht schon früher trafen, bleibt ein Rätsel. Einmal zumindest war es Salzburg-Goalie Cican Stankovic, der Salah den Ball noch vom Fuß pflückte (50.).

Ein Schaulaufen

Ein Doppelschlag brachte dann die Vorentscheidung: Ausgerechnet Ex-Red-Bull-Mann Keïta, der eine Hereingabe von Mané vollendete (57.), und Salah sehenswert aus spitzem Winkel (58.), stellten binnen Sekunden auf 2:0. Zu verteidigen wären beide Situationen durchaus gewesen. „Sorry Leute, aber das ist Fußball und wir müssen unseren Job tun“, entschuldigte sich Mané. Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer meinte: „Wenn man innerhalb von einer Minute zwei Tore bekommt, ist es vom Kopf her schwierig.“

Was folgte, war ein Schaulaufen des englischen Tabellenführers, der locker höher hätte siegen können. „Wir hatten 21 Abschlüsse, das ist nicht schlecht für ein Auswärtsspiel“, meinte Liverpool-Trainer Jürgen Klopp. „Wir hätten fünf, sechs Tore schießen können, da hätte sich niemand beschwerden können."

Dennoch: Chancenlos war Salzburg nicht. Was Liverpool bei seinen Gegnern so eiskalt ausnützt, nämlich das kurze Chaos nach einem Ballverlust, erwies sich auch als die Schwachstelle der Klopp-Truppe. Salzburg kam immer wieder zu Konterchancen, Top-Torjäger Erling Braut Haaland vergab allerdings den ein oder anderen Hochkaräter. Nichtsdestotrotz werden die Scouts in Manchester und Dortmund notieren, dass der 19-jährige Jungstar auch von Liverpools Abwehr-Stars um Virgil van Dijk kaum zu bändigen war. „Salzburg war unglaublich stark“ erklärte auch Liverpool-Coach Klopp. Was dieses Mal fehlte, war schlichtweg die Präzision beim Abschluss und beim viel zitierten letzten Pass.

Gruppe E, 6. Runde: Napoli - Genk 4:0 (3:0). Tore: Milik (3., 26., 38./Foulelfmeter), Mertens (75./Handelfmeter).

Red Bull Salzburg - Liverpool 0:2 (0:0) Tore: Keita (57.), Salah (58.).

Tabelle: Liverpool (13 Punkte) vor Napoli (12), Salzburg (7) und Genk (1).

(joe)

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