Ausblick

Credit Suisse rudert bei Zielen für 2019 und 2020 zurück

Credit Suisse-Chef Tidjane Thiam kippt die Gewinnziele
Credit Suisse-Chef Tidjane Thiam kippt die Gewinnziele REUTERS
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Mittelfristig peilt die Schweizer Großbank eine Eigenkapitalrendite von zwölf Prozent oder mehr an. Wachstumsmotor soll das Geschäft mit Reichen und Superreichen bleiben.

Credit Suisse kippt ihre Gewinnziele für das laufende und das kommende Jahr. Angesichts einer schleppenden Ertragsentwicklung stellte die zweitgrößte Schweizer Bank für 2019 nun eine Eigenkapitalrendite von gut acht Prozent in Aussicht, wie Credit Suisse am Mittwoch anlässlich ihres Investorentages mitteilte. Vor zwei Jahren hatte sich das Institut für 2019 noch eine Eigenkapitalrendite von zehn bis elf Prozent vorgenommen. Analysten hatten eine Senkung der Rendite-Ziele erwartet. Credit Suisse dürfte im laufenden Jahr dennoch den höchsten Wert erreichen, seitdem Konzernchef Tidjane Thiam 2015 das Steuer übernahm: 2018 kam die Bank noch auf eine Rendite von 5,4 Prozent.

Neben einem guten Vermögensverwaltungsgeschäft verliehen der Bank auch geringere Finanzierungs- und Restrukturierungskosten, eine sinkende Steuerlast und ein Sondergewinn aus dem Verkauf einer Fonds-Plattform Rückenwind. Doch auch das Rendite-Ziel für das kommende Jahre schraubte die Bank zurück. Neu peilt Credit Suisse 2020 einen Wert von rund zehn Prozent statt wie bisher von elf bis zwölf Prozent an. Die Bank habe zusätzliche Sparmaßnahmen ausgemacht, die bis zu einen halben Prozentpunkt beisteuern könnten.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Bank die Ziele herunterschraubt. Doch Credit Suisse befindet sich in guter Gesellschaft. Europas größtes Geldhaus, die britische HSBC, kappte Ende Oktober seine Prognosen für das kommende Jahr. Bei der UBS scheint das Rendite-Ziel im laufenden Jahr außer Reichweite. Und die in einem Dauerumbau steckende Deutschen Bank bezeichnete das Renditeziel von acht Prozent bis 2022 auf dem Investorentag vom Dienstag als "ambitionierter". Unsicherheiten wegen des Handelsstreits und politische Spannungen hatten das Geschehen an den Kapitalmärkten in den vergangenen Monaten weltweit belastet. Im Geschäft mit Übernahmen und Börsengängen erwartet Credit Suisse im laufenden Jahr einen Verlust.

Mittelfristig peilt Credit Suisse eine Eigenkapitalrendite von zwölf Prozent oder mehr an. Wachstumsmotor soll das Geschäft mit Reichen und Superreichen bleiben. Um die Abhängigkeit von den schwankenden Börsen zu verringern, hatte Konzernchef Thiam der Bank einen Ausbau der Vermögensverwaltung und eine Schrumpfung des Handelsgeschäfts verordnet. Der Löwenanteil der Ergebnisverbesserung in seiner Amtszeit geht indes auf Kostensenkungen zurück. Die bisherigen Prognosen zur Ausschüttung an die Aktionäre in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen bestätigte die Bank im Wesentlichen.

(Reuters)

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