Pizzicato

Hugh Grant gegen Boris Johnson

APA/AFP/BEN STANSALL
  • Drucken

Wer ist der bessere Schauspieler, der Hollywood-Star oder der britische Premierminister?

Bubenhafter Charme, schiefes Grinsen, verstrubbeltes Haar, lässige Nachlässigkeit und Oxford-Studium: Das qualifiziert zum Premierminister wie zum Hollywoodstar. Hugh Grant und Boris Johnson teilen manches Attribut, und doch kann der eine den anderen nicht ausstehen. „Hau ab, du aufgeblasene Badeente“, zeterte Grant über Johnson. Ein Ausspruch wie aus dem Film „About a Boy“, in dem Grant einen ewigen Buben verkörperte.

Vertauschte Rollen im X-mas-Wahlkampf in X-Large, der im Finish auch zum Duell zwischen Brexit-Gegner Grant und Brexit-Verfechter Johnson geriet. Nicht als Santa Claus, sondern als Wahlhelfer zog Grant von Tür zu Tür, während Johnson kaum einen Fauxpas ausließ – und Grant als Premier in „Love Actually“ bei einem Hausbesuch imitierte. Darin liest Grant einem fiktiven arroganten US-Präsidenten die Leviten und verliebt sich in eine Assistentin. Das Zweitere ist Boris allemal zuzutrauen, zum Ersteren fehlten ihm neulich bei der Trump-Visite in London Courage und Chuzpe.

Falls es mit dem Job in der Downing Street nicht klappen sollte, als Schauspieler wäre Johnson im komischen Fach und als Liebhaber idealtypisch aufgehoben – am besten vielleicht als skrupelloser Playboy in „Bridget Jones“. Und Grant? Als notorischer Zauderer ist er prädestiniert für die Hauptrolle im Brexit-Drama.

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.