TV-Notiz

Vom Bösen in „Willkommen Österreich“

Die dünne Haut, die Haller der Gesellschaft attestiert, trifft wohl auf viele zu, nicht aber auf Grissemann und Stermann.
Die dünne Haut, die Haller der Gesellschaft attestiert, trifft wohl auf viele zu, nicht aber auf Grissemann und Stermann.(c) Screenshot
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Ist die Faszination des Bösen ein Grund, warum man „Willkommen Österreich“ schaut? Psychiater Reinhard Haller analysierte und bekam selbst eine Spitze ab. Ursula Stenzel traf es freilich härter.

Er bekam einigen Applaus in der 446sten Ausgabe von „Willkommen Österreich“: Psychiater Reinhard Haller, ein Mann, dem Eitelkeit wohl nicht ganz fremd ist. Umschwärmt wird er, weil er vom Bösen an sich erzählt, vom Grauslichsten, was die Gerichte beschäftigt. Die Faszination des Bösen ist bekannt, Haller hatte da natürlich am Dienstagabend einiges zu erzählen. Spannend etwa, dass das Böse immer weniger Motive braucht.

Wie passt derart Schweres in eine Satiresendung? Recht gut, die Brücke bildete der Humor, und sie trug. Haller zeigte sich überzeugt, dass Psychopathen nicht lachen können. Die Fähigkeit dazu, so erklärte er, fehle auch Narzissten. Viel wird aktuell über den zunehmenden Narzissmus nachgedacht – Haller sah darin ein Übel, das die Kriminalität ebenso dominiert wie die Gesellschaft. Ein gefundenes Fressen für Moderator Dirk Stermann.

Allzu lange wollten Christoph Grissemann und er dem Vortrag des Psychiaters nämlich nicht lauschen. Die dünne Haut, die Haller der Gesellschaft attestiert, trifft wohl auf viele zu, nicht aber auf die beiden Satiriker. So wollten sie natürlich wissen, wie es um Hallers persönliche Mordgelüste steht. Damit kokettierte dieser nicht, sehr wohl aber heischte er nach einem Kompliment für sein Aussehen: Er hoffe, er sehe jung aus, sagte er.

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