Türkei

Schickt Erdoğan Truppen nach Libyen?

APA/AFP/BULENT KILIC
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Der türkische Präsident heizt den Konflikt mit der EU über das östliche Mittelmeer an und knüpft an die Osmanen an.

Istanbul. Kurz vor dem EU-Gipfel sorgt Recep Tayyip Erdoğan für weiteren Konfliktstoff mit Europa. Der Präsident hatte die Europäer kürzlich mit einem Vertrag mit Libyen verärgert, der große Teile der Gewässer zu türkischem Gebiet erklärt und die Hoheitsbereiche der EU-Mitglieder Griechenland und Zypern ignoriert. Am Mittwoch warnte Ankara andere Staaten der Region davor, in dem von der Türkei beanspruchten Seegebiet nach Erdgas zu suchen. Außerdem deutete Erdoğan an, dass er trotz eines UN-Waffenembargos türkische Truppen nach Libyen entsenden werde.

Seine Mittelmeer-Initiativen unterstreichen den Anspruch der Türkei auf eine regionale Rolle weit über die eigenen Grenzen hinaus. In der Türkei bejubeln Anhänger des Präsidenten dies als Anknüpfung an die Machtpolitik des Osmanischen Reiches, das über Jahrhunderte die beherrschende Kraft im östlichen Mittelmeer war. Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert gehörte das heutige Libyen zum Osmanenreich.

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