Madrid

UN-Klimagipfel: NGO dürfen nach Ausschluss wieder an Konferenz teilnehmen

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Auch österreichische Klima-Aktivisten waren von dem Ausschluss betroffen.

Nach Ärger um eine aufgelöste Demonstration beim UN-Klimagipfel hat das Klimasekretariat der Vereinten Nationen auf Verhaltensregeln gepocht, will aber alle Teilnehmer wieder aufs Gelände lassen. Beide Seiten hätten sich nach dem Zwischenfall zusammengesetzt, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung Donnerstagfrüh in Madrid, wo Vertreter aus knapp 200 Staaten bis Freitagabend verhandeln.

Die als Beobachter eingestuften Konferenzteilnehmer von Umweltverbänden, Entwicklungsorganisationen und anderen Einrichtungen hätten zugesagt, sich an die Regeln zu halten, die etwa unangemeldete Demos verbieten.

Nach einem Protestaktion sind am Mittwoch rund 300 Aktivisten von der COP25 ausgeschlossen worden. Die Demonstranten mussten das Messegelände am Mittwoch verlassen und ihre Konferenzpässe abgeben. Österreichische Klima-Aktivisten waren von dem Ausschluss ebenfalls betroffen, konnten ihre Konferenzpässe vorerst jedoch behalten.

Die Aktivisten hatten vor dem Saal, in dem das Plenum tagt, einen sogenannten "Cacerolazo", eine in Chile übliche Form des Protestes, abgehalten, bei der die Teilnehmer auf Töpfe und Pfannen schlagen. In Madrid behalfen sich die Demonstranten mit Trinkflaschen und riefen "Klima-Gerechtigkeit jetzt!" und "Schande über Euch! Schande, Schande, Schande!". Nach einigen Minuten schritten die Sicherheitskräfte ein. Es kam zu Handgemengen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften.

Die Aktivisten wurden schließlich von UN-Sicherheitskräften auf einen Parkplatz gedrängt und dort zunächst festgehalten. Journalisten wurde der Zugang zu Ihnen verwehrt. Die UNO reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

(APA)

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