Die Reform der Bankenaufsicht könnte dafür genützt werden, um den Notenbankchef weiter zu isolieren.
Wien. Man könnte meinen, dass es nun endlich ruhig wird in der Österreichischen Nationalbank (OeNB). Der neue Gouverneur, Robert Holzmann, hat sich gleich zu Beginn seiner Amtszeit einige Schnitzer geleistet, anschließend taktische Fehler begangen und muss sich nun der vom ihm unterschätzten Kraft der OeNB-Seilschaften beugen.
Die Konsequenz seiner Niederlage besiegelte am Dienstag der Generalrat: Holzmann verliert die Personalagenden an Thomas Steiner, die Compliance an Gottfried Haber. Beide Direktoren sind mithilfe der ÖVP in die OeNB eingezogen, Holzmann über die FPÖ. Der Gouverneur darf sich dafür künftig im Ausland austoben: Internationale Beziehungen und die gesamte Geldpolitik, die sowieso über EZB in Frankfurt läuft, sind nun gänzlich bei ihm. Im Haus am Otto-Wagner-Platz wird Holzmann allerdings nicht mehr viel zu melden haben.