Er könnte in dem südamerikanischen Land, das an Bolivien grenzt, Asyl beantragen und von dort aus versuchen, Einfluss zu nehmen. Im November war Morales aus Bolivien nach Mexiko geflohen.
Der frühere bolivianische Präsident Evo Morales ist nach Argentinien gereist. Er sei am Donnerstag in Buenos Aires eingetroffen, sagte der argentinische Außenminister Felipe Solá im Fernsehsender TN. Er könnte Asyl beantragen. Morales hatte sich zuletzt in Mexiko aufgehalten und war vor einigen Tagen zu einem Gesundheitscheck nach Kuba geflogen.
Morales (60), der seit 2006 das ärmste Land Südamerikas regiert hatte, war vor einem Monat unter dem Druck des Militärs zurückgetreten, nachdem ihm Betrug bei der Präsidentenwahl vom 20. Oktober vorgeworfen worden war - auch von internationalen Wahlbeobachtern. Schon sein erneutes Antreten hatte er nur über eine juristisch äußerst seltsam begründete Entscheidung des Höchstgerichts erzwingen könnten.
USA warnten Argentinien vor Aufnahme
Morales setzte sich darauf nach Mexiko ab, in Bolivien übernahm eine Interimsregierung unter der Zweiten Vizepräsidentin des Senats, Jeanine Áñez, die Amtsgeschäfte. Die Anhänger des ersten indigenen Präsidenten des Landes sowie seine Verbündeten in der Region sprechen von Putsch.
Die USA hatten erst kürzlich Argentinien gemahnt, Morales nicht aufzunehmen. Er will offenbar von dem Land, das an Bolivien grenzt, seine Partei Movimiento al Socialismo unterstützen und vielleicht sogar die Macht zurückerlangen.
(Reuters/wg)