Hartwig Löger steht bekanntlich nicht mehr als Finanzminister zur Verfügung. Jetzt hat er auch einen neuen Job.
Es war eine Karriere wie im Bilderbuch: Als Sebastian Kurz Ende 2017 seinen neuen Finanzminister Hartwig Löger präsentierte, war der Steirer den wenigsten bekannt. Allenfalls einigen Versicherungs-Aficionados, denn Löger war ja lange Jahre Manager bei der Uniqa-Versicherung gewesen. Doch dann ging alles mit schwindelerregender Rasanz: Nach dem Ibiza bedingten Rücktritt von Heinz-Christian Strache wurde Löger Vizekanzler, eine Woche später sogar interimistischer Bundeskanzler. Doch Bilderbücher müssen offenbar nicht unbedingt nur schön sein. Und so kam es am 12. November in der Causa Glücksspiel zur Hausdurchsuchung bei Löger, in der Folge ließ er mitteilen, dass er künftig nicht mehr als Finanzminister zur Verfügung steht. Und jetzt?
Was macht jemand beruflich, der einerseits einen tadellosen Ruf als Finanz- und Versicherungsexperte hat – andererseits von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft als Beschuldigter geführt wird? Es gilt die Unschuldsvermutung, natürlich, aber die Dinge sind nun einmal so, wie sie sind. Ein Rückkehrrecht bei der Uniqa hat Löger auch nicht. Fraglich überhaupt, ob er denn dorthin zurück wollte. Sein Verhältnis zu Uniqa-Chef Andreas Brandstetter soll nicht das beste gewesen sein.