5G

Schnelles Internet wird wieder teuer

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Die Mobilfunker starten mit ersten Tarifen und Marktführer Samsung stellt mit S10 und A90 zwei 5G-fähige Smartphones in die Auslage. Die Aufrüstung der Netze ist teuer – am Ende auch für die Kunden.

Handys waren zum Telefonieren gedacht, Jahrzehnte später chatten, surfen, streamen wir fast nur noch. Smartphones sind nicht mehr ganz so kleine Multimediazentralen in der Hosentasche. Schon 2014 zeigte sich, dass die Datenmengen ohne entsprechender Bandbreite nicht mehr zu bewältigen sind. Fünf Jahre später ist der Verbrauch nochmal sprunghaft angestiegen. Laut RTR wurden in Q2 2019 mehr als 460.000 Terabyte an Daten verbraucht. Höchste Zeit für den LTE-Nachfolger: 5G.

Der umstrittene Mobilfunkstandard wird schrittweise eingeführt, immerhin gibt es in einer zweiten Auktionsrunde noch ein wenig zu klären. Bei Magenta stimmt man sich bereits voll auf das Zukunftsthema ein. Und man ist überzeugt: 5G bringt auch Privatkunden Vorteile und das schon 2020. Hingegen Michael Krammer von Hot ist überzeugt, 5G werde erst 2023 für den Massenmarkt relevant sein.

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Seit 4G (LTE) nahezu flächendeckend in Österreich verfügbar ist, wird bereits über seinen Nachfolger diskutiert. Und da hieß es immer: 5G ist für die Industrie, vor allem für autonomes Fahren.

Nun sieht die Lage ein wenig anders aus und Mobilfunkbetreiber versuchen 5G in die Breite zu bekommen. Drei, A1 und auch Magenta nehmen regelmäßig neue 5G-Antennen in Betrieb. 31 5G-Gemeinden soll es bis Jahresende in Österreich geben, mit insgesamt 58 Antennen. Die ersten 5G-Mobilfunkstationen nahmen in weniger dicht besiedelten Gebieten den Betrieb auf, um schnelles Internet in Regionen zu bringen, in denen das Verlegen von Leitungen aufwändig, langsam und teuer wäre. Hier baut Magenta auf eine Hybrid-Lösung: Glasfaser für den Großteil der Strecke und für die letzten Meter 5G.

5G nützen, aber wie?

Musik kommt aus der Cloud. Spotify, Apple Music und Deezer haben es vorgemacht. Und die Gaming-Branche zieht nach. Doch ohne entsprechende Geräte kein 5G.

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Samsung ist wie auch schon bei 4G 2014 früh dabei. Mitte November brachte der südkoreanische Konzern die ersten zwei 5G-Geräte nach Österreich. Das Samsung Galaxy S10 als 5G-Modell sowie auch das A90. Der Mobilfunker bietet die Geräte mit den passenden Tarifen an.

"Die Presse" konnte die Datengeschwindigkeiten und die beiden Geräte unter die Lupe nehmen. Dazu sei gesagt, dass die Testumgebung speziell für das Medienevent eingerichtet wurde. Dabei konnten dann auch Geschwindigkeiten von 489 MBit pro Sekunde im Download und 68.1 MBit pro Sekunde im Upload im Netztest erzielt werden.

Realistisch sind bis zu 300 Mbit pro Sekunde, sobald 5G tatsächlich verfügbar ist. Abhängig von Verfügbarkeit, Standort und dem Willen dafür zu bezahlen.

Aktuell fallen die Tarife eher durch ihre Preise auf: Der Gold-Tarif bietet bis zu 250 Mbit/s im Down- und 50 Mbit/s im Upload und kostet 55 Euro im Monat, der Platin-Tarif hat 300 Mbit/s Down- und 50 Mbit/s Upload und kommt auf 70 Euro im Monat.

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Deutlich teurer fällt das Angebot bei A1 aus. Hier werden 100 Euro pro Monat für das "5G Feeling" fällig. Im Paket enthalten ist ein Router und LTE mit bis zu 500 Mbit/s. A1 verspricht bei Start von 5G proaktiv den LTE-Router gegen einen leistungsfähigeren zu tauschen.

2020 im Zeichen von 5G

Samsung will im nächsten Jahr seine Flaggschiffe aber auch Modelle der A-Serie mit 5G-Modul auf den Markt bringen. Dass es ein Standard-Feature wird wie 4G, das wird noch dauern.

(c) Die Presse/ Barbara Steinbrenner

Die Hersteller sowie auch die Mobilfunker hoffen darauf, dass 5G ein neues Verkaufsargument wird.

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