Mein Samstag

Countdown im Advent

Eigentlich wollte ich Ihnen heute von meinen seltsamen Zugfahrt-Erlebnissen erzählen. Aber so kurz vor Weihnachten wirkt alles, was nicht ein bisschen an Lichterglanz, Geschenkesuche oder Punschtrinken anstreift, hier fehl am Platz, finden Sie nicht auch?

Da wir schon fast in die Zielgerade biegen: Wie geht es Ihnen so? Bei uns ist einiges auf der Advent-To-Do-Liste erledigt. Weihnachtsmarkt besuchen: Check. Wenn Sie finden, dass es heuer beim Adventmarkt vor der Karlskirche wenig Heu zum Spielen gibt, liegt das daran, dass ein nicht unwesentlicher Teil davon in der Kapuze, an den Handschuhen und in den Stiefeln zu uns nach Hause transportiert wurde, wo die Heu-Reste erfahrungsgemäß wochenlang an allen möglichen und unmöglichen Teilen der Wohnung auftauchen. Das Keksebacken mit dem Kind hat dankenswerterweise heuer die Oma übernommen, weshalb mir der dazugehörende Soundtrack erspart geblieben ist („In der Weihnachtsbäckerei“, genau). Wie es die Tradition verlangt, wachen wir akribisch über die Kekse und geben vor Weihnachten nur die nicht ganz so formschönen zum allgemeinen Verzehr frei, um für die Feiertage genügend Vorrat zu haben (den dann kaum noch jemand isst, weil alle übersättigt sind.) Natürlich haben wir auch schon Geschenke gebastelt. Welche genau, kann ich leider nicht verraten, weil die damit Beschenkten hier mitlesen, aber zusammenfassend darf ich Ihnen Basteleien, die größere Mengen an Tapetenkleister erfordern, eher nicht aus vollem Herzen empfehlen.

Noch ausständig sind: Eine kleine Panikattacke, weil ich die Brennpaste für das Fondue nicht sofort finde. Wie jedes Jahr bei „Single Bells“ mitsprechen und Tränen lachen (am Montag auf ORF1, Sie schauen eh?). Am 23. Dezember noch schnell und nur zur Sicherheit noch eine Rolle Geschenkpapier kaufen. Sich über all die Menschen ärgern, die alles last minute besorgen und einen Stau an der Kassa verursachen. Realisieren, dass man selbst so ein last-minute-Mensch ist. Bereits und soeben erledigt: Ein bisschen über die stressige Adventzeit sudern, die man insgeheim eh total schön findet.

E-Mails an:mirjam.marits@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.12.2019)

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