Werk X

Die einstige „Arbeitersaga“ wiederholt sich als Farce

(c) ALEX GOTTER
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Zwei Uraufführungen nach den alten Filmen: Palm inszeniert schamlos übertrieben, Köpping konzentriert flott.

Wie frischt man einen Film-Klassiker auf? In den Achtzigerjahren zeigte die vierteilige „Arbeitersaga“ Peter Turrinis und Rudi Pallas die Geschichte der II. Republik heroisch bis kritisch aus sozialdemokratischer Sicht. Im Werk X haben nun die Regisseure Helmut Köpping und Kurt Palm recht unterschiedliche Zugänge zu der Materie, wie sich bei den Uraufführungen am Donnerstag in Meidling herausstellte.

Köpping setzte in seiner Bearbeitung auf eine flotte, im Kern aber ernsthafte Inszenierung von „Das Plakat“. In einer Stunde zeigt er, wie sich die SPÖ 1945 formiert. Nach der Pause machte Palm hingegen in einer weiteren Stunde „Die Verlockung“ zur reinen Farce. Das Original handelt Anfang der Sechzigerjahre. Die Teenager von damals sind 2019 alte Genossen, die sich in ihrem einstigen Jugendklub treffen. Im Rollstuhl, mit Rollator, auf jeden Fall angeschlagen wackeln sie daher. Eine Botschaft mit dem Hammer: Seht, welch eine Partei! Die SPÖ liegt im Sterben.

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