Die deutsche Autorin Anna Schatz schreibt in ihrem jüngsten Buch über ihren unerfüllten Kinderwunsch, Fehlgeburten und wie schlecht die Gesellschaft damit umgehen kann.
Ist ungewollte Kinderlosigkeit eines der letzten Tabus unserer Zeit?
Anna Schatz: Ich würde das nicht unbedingt Tabu nennen. Es betrifft ja ganz viele, aber es wird zu wenig darüber gesprochen, wie traurig das sein kann. Man hat durch den Perfektionsdruck unserer Zeit das Gefühl, man darf nicht sagen, dass man unendlich traurig ist. Und wenn man darüber redet, muss man damit rechnen, dass sofort ein Lösungsansatz da ist. Die Tatsache, dass man teilweise einfach nichts tun kann, wird ganz gern verschwiegen und mit vielen Ratschlägen kleingeredet.