Im Schlaflabor des Wiener Herz-Jesu-Krankenhauses werden per Elektroden Atmung, Sauerstoffgehalt im Blut, Hirnströme und Puls gemessen.
Schlafapnoe

„Ich schlief ein – und hörte auf zu atmen“

Mehrere Hundert Atemstillstände pro Nacht, über Jahre hinweg: Rund 430.000 Österreicher leiden an der obstruktiven Schlafapnoe. Sie sind matt, tendieren zu Sekundenschlaf, Bluthochdruck, Diabetes und Herzinfarkten. Masken schaffen Abhilfe.

„Ich dachte, wenn das so weitergeht, dann bin ich in zwei Jahren tot.“ Es sind drastische Worte, die Angelika über die Lippen kommen, wenn sie an die vergangenen Monate denkt. „2019 war nicht mein Jahr – zumindest die erste Hälfte davon“, sagt die 56-Jährige, die anonym bleiben möchte. Und zählt auf: eine Kehlkopfentzündung, eine Stirnhöhleneiterung, ein entzündetes Knie. „Ich war gefühlt bei hundert Ärzten, habe quasi jedes meiner Organe testen lassen, doch keiner hatte eine Antwort auf die Fragen: Warum bin ich permanent krank? Warum bin ich permanent müde?“

Einmal, erzählt die Wienerin, sei sie so erschöpft gewesen, „dass ich auf der Toilette eingeschlafen bin“. Und nicht nur dort: „Ich hatte Angst, Auto zu fahren und am Steuer einzunicken – meine Tage liefen ab wie in Trance.“ Ob nach dem Aufstehen, nach dem Essen oder dazwischen: Die Müdigkeit war allgegenwärtig. „Ich schob es auf den Wechsel“, sagt Angelika, „und hoffte, die Phase ginge vorbei.“ Sie tat es nicht: „Mein Gewicht nahm zu, ich zog mich zusehends zurück, da ich merkte, dass ich sehr leicht zu reizen war.“ Das Schlimmste: „Ich wachte nachts mit wild pochendem Herzen auf, als hätte mich ein Erdbeben wachgerüttelt.“

Schockierend wach. Die Attacken wurden häufiger, bald schlief die Mutter einer Tochter keine Nacht mehr durch: „Jedes Mal, wenn ich mein Bett gesehen habe, bekam ich eine Panikattacke.“ Die Ärzte verschrieben Schlaftabletten, mahnten sie, gesünder zu essen und Stress zu meiden. „Es nützte nichts“, meint die Dokumentarin.

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