Kurz nach Amtsantritt der neuen Regierung in Buenos Aires hat Boliviens geschasster Ex-Präsident Morales Zuflucht in Argentinien gesucht. An das politische Schweigegebot, die Bedingung für den Aufenthalt, hält er sich freilich nicht.
Und plötzlich war er da. Keine zwei Tage waren vergangen nach dem Machtwechsel in Buenos Aires, da landete Evo Morales auf dem internationalen Flughafen in Ezeiza, im Süden der Metropole. Der aus Bolivien geflohene Ex-Präsident kam, Ecomomy Class, aus Mexiko, begleitet von fünf Getreuen. Sie hatten am Vortag um Exil in Argentinien gebeten – und dieses vom neuen Außenminister Felipe Solá auch zugesagt bekommen. Sie dürften sich frei bewegen. Aber unter einem Vorbehalt: Morales dürfe keine öffentlichen Statements abgeben und sich nicht an politischen Aktionen beteiligen.
Auf seiner ersten Asylstation in Mexiko hatte Morales serienweise Interviews gegeben, um aller Welt zu erklären, er sei Opfer eines Putsches geworden, inszeniert von einer rassistischen Rechten, die Indigene hasse und hinter der das Imperium im Norden stehe. Diese Unruhe handelte Mexikos Regierung massiven Ärger mit Donald Trump ein, so dass sie Morales bat, sich bitte anderswo einzurichten.