Europäischen Aktien wird – wieder einmal – höheres Aufwärtspotenzial beschieden als amerikanischen. Anleihen sind nun wirklich teuer. Die vielen Krisen sollten Gold helfen. Mit dem Sparbuch wird man noch immer nicht reich.
Wien. Die Börsen haben ein großartiges Jahr hinter sich. Anleger konnten sich über Kursanstiege im zweistelligen Prozentbereich freuen. Auch bei Gold, Unternehmensanleihen mit guter Bonität und Emerging Markets ging es bergauf. Doch wie wird das im kommenden Jahr sein? Die „Presse“ gibt einen Überblick über die Prognosen der Banken und Investoren für die wichtigsten Anlageklassen:
► Aktien: Die Geldpolitik in den USA dürfte auch 2020 locker bleiben, was amerikanischen Aktien weiter in die Hände spielen sollte. Auch Präsidentschaftswahljahre sind normalerweise gute Aktienjahre. Bei DJE Kapital mahnt man allerdings zur Vorsicht. Denn die Hauptnachfrage nach US-Aktien gehe von den amerikanischen Unternehmen selbst aus, die für Aktienrückkäufe zuletzt weniger Geld in die Hand nahmen. Zudem sind ausländische Käufer am US-Markt überinvestiert. Sollte es nun etwa zu Gewinnrückgängen bei den Firmen kommen, hätte das negative Auswirkungen auf die Papiere.
Abgesehen davon werden US-Aktien bereits als relativ teuer eingestuft, weshalb viele Investoren – wie so oft in den vergangenen Jahren – eine Rückkehr des europäischen Aktienmarktes prognostizieren. Der Markt ist im Vergleich zu den USA tatsächlich unterbewertet. Europäischen Aktien wurde aber schon oft Aufholpotenzial beschieden, und dann waren es erst wieder US-Papiere, die die Nase vorn hatten. Mal sehen, ob die Vorhersagen diesmal eintreten. Europäische Aktien haben sich in diesem Jahr aber auch schon sehr gut entwickelt. Bei Blackrock steht man in puncto Eurozone deshalb auf der Bremse – gibt aber zyklischen Werten, also solchen, die stärker auf konjunkturelle Veränderungen reagieren, den Vorzug. Auch bei Pictet ist man davon überzeugt, dass spätzyklische Werte (wie aus den Bereichen Energie oder Minen) und günstige Zykliker (Banken oder Autos) 2020 für Überraschungen sorgen könnten. Zyklische Papiere sind derzeit überdurchschnittlich günstig.
