Konsum

Luxussektor wächst stärker als Rest

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Symbolbild. (c) imago images/photothek (Thomas Koehler/photothek.net via)
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Trotz Handelsstreit und Hongkong-Krise wurden heuer 281 Mrd. Euro für Luxusgüter ausgegeben. Auch der Secondhandluxusmarkt gewinnt an Bedeutung.

Boston. Der Umsatz mit hochwertiger Kleidung, Schuhen, Lederwaren, Parfüm und Schmuck wird dieses Jahr weltweit auf 281 Milliarden Euro zulegen, was einem Plus von vier Prozent entspricht.
Auch der erweiterte Luxusmarkt (dazu zählen etwa auch teure Autos und Jachten) wächst um vier Prozent auf 1,3 Billionen Euro.
Überdurchschnittlich stark nimmt der Umsatz mit Kreuzfahrten (plus neun Prozent), Autos (sieben Prozent), Gourmetlebensmitteln (sechs) und Privatjets sowie Jachten (je fünf Prozent) zu. Einen Einbruch von 18 Prozent verzeichnet dagegen der Kunsthandel. Das sind die Ergebnisse des jüngsten Worldwide Luxury Market Monitor der internationalen Unternehmensberatung Bain & Company und des italienischen Luxusgüterverbands Fondazione Altagamma.

Bei den persönlichen Luxusgütern entwickelt sich besonders positiv das Geschäft mit Schuhen und Schmuck sowie Lederwaren. Der Umsatz mit Uhren geht hingegen leicht zurück. „Nach dem starken Umsatzwachstum bis 2015 herrscht im Markt der persönlichen Luxusgüter nun schon seit einiger Zeit Normalität“, stellt Bain-Partner und Luxusgüterexperte Oliver Merkel fest. „Und so dürfte es auch bleiben.“ Bis 2025 wird der Markt um etwa drei bis fünf Prozent pro Jahr auf dann 335 bis 375 Mrd. Euro wachsen.
Voraussetzung ist allerdings, dass wirtschaftspolitische Krisen oder die Auseinandersetzungen in Hongkong nicht eskalieren.

Chinesen in Kauflaune

Insbesondere die chinesischen Kunden werden für die Luxusgüterbranche immer wichtiger. Die Umsätze im Reich der Mitte legen um 26 Prozent auf 30 Milliarden Euro zu. Damit steht China für 90 Prozent des globalen Wachstums bei persönlichen Luxusgütern – trotz der seit Monaten angespannten Lage in Hongkong, durch die die Luxusumsätze in der Stadt um ein Fünftel eingebrochen sind.
In Europa ist der Anstieg mit einem Prozent indes verhalten. Der Kontinent bleibt mit 88 Milliarden Euro aber der weltgrößte regionale Teilmarkt für Luxusgüter. Am besten schneiden Spanien und Großbritannien ab, etwas schwächer entwickelt sich der Konsum in Deutschland und Frankreich.

Der amerikanische Doppelkontinent ist mit 84 Milliarden Euro weiterhin der zweitgrößte Markt für Luxusgüter. Hier drücken insbesondere der starke US-Dollar und die rückläufigen Touristenzahlen die Konsumstimmung.

Auch der Onlinekanal gewinnt weiter an Bedeutung. Der Internethandel mit Luxusgütern ist heuer um 22 Prozent auf 33 Mrd. Euro gestiegen und kommt damit inzwischen auf einen Marktanteil von zwölf Prozent. Im Trend liegt auch der Secondhandluxusmarkt. Dieses Segment erreicht 2019 ein Volumen von 26 Mrd. Euro und ermöglicht der Branche den Zugang zu jungen Kundengruppen. Uhren und Schmuck tragen hier 78 Prozent zum Gesamtumsatz bei. (red.)

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