Italien

Protest gegen Salvini: „Vielleicht wacht die Linke durch uns auf“

Aufmarsch auf Roms Piazza San Giovanni. Die „Sardinen“ protestieren gegen Rassismus.
Aufmarsch auf Roms Piazza San Giovanni. Die „Sardinen“ protestieren gegen Rassismus.(c) imago images/Insidefoto (Insidefoto via www.imago-images.)
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Aktivisten der „Sardinen“ strömen durch Rom. Doch als politische Bewegung sehen sich nicht – zumindest vorerst.

Rom. Es sind keine Redner angekündigt, keine Stars, ein Programm gibt es auch nicht. Trotzdem strömten die Menschen am Samstagnachmittag auf die Piazza San Giovanni in Rom. „Das ist ein historischer Moment für Italien“, sagt Tania De Nile. Die 36-Jährige ist extra aus Mailand angereist, um an der Versammlung teilzunehmen. Um ihren Hals hängt ein Schild mit der Aufschrift „Sono una sarda, non sono una tonna“. Das heißt so viel wie: „Ich bin eine Sardine und keine Thunfischin.“ Doch dahinter steckt mehr: In Italien muss der Thunfisch metaphorisch für die Dummheit herhalten. Wie bei dem Schild, das die Kunsthistorikerin stolz vor sich herträgt, lohnt es sich auch bei der Bewegung, die sie so unterstützt, zweimal hinzuschauen. Denn die „Sardinen“ lassen sich in keine bisher existente Schublade pressen.

Die Protestbewegung ist vor vier Wochen in Bologna entstanden. Ex-Innenminister und Lega-Chef Matteo Salvini war in der Stadt, um den Wahlkampf für die Regionalwahlen am 26. Jänner in der Emilia-Romagna einzuläuten. Da kam der Aufruf zum Flashmob: „Wir werden mehr Leute zusammenbekommen als Salvini, werden uns wie die Sardinen auf die Piazza Maggiore quetschen müssen.“ Genau so kam es – und die „Sardinen“ waren geboren.

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