Leitartikel

Die Große Koalition ist am Ende, aber sie ist noch nicht zu Ende

Das Jahr 2019 hat Deutschland verändert. Aber man tut so, als wäre nicht viel passiert. Die Sehnsucht nach vermeintlicher Stabilität wird zum Fetisch.

In Deutschland, so viel lässt sich sagen, legt man Wert auf Beständigkeit. Nur drei Mal führte eine Bundestagswahl dazu, dass der Kanzler ausgetauscht wurde. Der Rest der Regierungschefs wurde fliegend gewechselt. Und allzu viele Kanzler gab es nicht. Angela Merkel ist Nummer acht in sieben Jahrzehnten. Weltweit beneidete man die Deutschen um ihre Stabilität, die auch als Lehre aus der Geschichte gedeutet wird, aus dem Chaos der Weimarer Republik, das in dunkelste Zeiten führte.

Doch heute stabilisiert das Festhalten am Status quo nicht mehr. Es lähmt. Und so quält sich die totgesagte Große Koalition, die GroKo, in ein weiteres Jahr. Sie tut das ohne jeden Esprit und gezeichnet von schweren Blessuren, die ihr der Wähler bei EU- und Regionalwahlen zugefügt hat.

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