Theater an der Wien

"Halka": "Sie stirbt, aber sie ist frei"

Sensibel. Mariusz Treliski will die psychologischen Aspekte des Werks herausarbeiten.
Sensibel. Mariusz Treliski will die psychologischen Aspekte des Werks herausarbeiten.Moritz Schell
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Eine tragische Heldin spielt die Hauptrolle in der polnischen Nationaloper "Halka". Regisseur Mariusz Treliski bringt eine moderne Fassung ins Theater an der Wien.

„Halka?" Noch nie gehört? Das ist auch unter Opernfans kein Fauxpas. Die polnische Nationaloper, 1858 von Stanisaw Moniuszko geschrieben, ist außerhalb Polens kaum auf der Bühne zu sehen. Das liegt aber nicht an ihrer Qualität, wie sich jetzt im Theater an der Wien überprüfen lässt. Dort steht "Halka" als Koproduktion mit dem Warschauer Teatr Wielki auf dem Programm. Regie führt dessen künstlerischer Leiter, Mariusz Treliski, der im Vorjahr mit dem International Opera Award ausgezeichnet wurde. Er will das Werk als psychologisches Kammerstück zeigen. "Moniuszko, der Komponist, ist ein Vorreiter des Verismo in der Oper. Der Inhalt ist eine Dreiecksgeschichte, aber in einem sehr starken gesellschaftlichen Konflikt. Die Story spielt in der Mitte des 19.

Jahrhunderts, zur Zeit des galizischen Bauernaufstands in Südpolen. Das war ein Gemetzel zwischen Großgrundbesitzern und Bauern, der Konflikt hat damals tiefe Gräben zwischen den Gruppen geschlagen, die bis heute andauern", berichtet Treliski. Die Oper erzählt die Geschichte des armen Bauernmädchens Halka und seiner Liebe zum reichen Edelmann Janusz. Lang hat sie den Geliebten, von dem sie ein Kind erwartet, nicht gesehen. Mittlerweile ist Janusz der reichen Erbin Zofia versprochen. Doch Halka glaubt immer noch, dass Janusz sein Versprechen halten und sie heiraten werde. Halkas Jugendfreund Jontek rät ihr, Janusz zu vergessen. Halka ignoriert den Rat. Vergebens: Längst sind alle Vorbereitungen zur Hochzeit von Zofia und Janusz getroffen, Halka wird vom Hof gejagt. Verzweifelt stürzt sich Halka, nachdem sie ein letztes Mal ihre Liebe zu Janusz beschworen hat, vom Felsen hinunter in den Fluss.

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