Streikwelle in Frankreich

Wehe, wenn sich die Lkw-Fahrer querstellen

Lkw-Fahrer blockieren Straßen in Saint-Martin-de-Crau in Südfrankreich.
Lkw-Fahrer blockieren Straßen in Saint-Martin-de-Crau in Südfrankreich.APA/AFP/CHRISTOPHE SIMON
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„Monsieur Pensionsreform“, Jean-Paul Delevoye, ist wegen mangelnder Transparenz und möglicher Interessenkonflikte zurückgetreten. Ein weiterer „Aktionstag“ wird den öffentlichen Verkehr lahmlegen. Ein „Weihnachtsfrieden“ ist nicht in Sicht.

Paris. Der öffentliche Verkehr stand in der französischen Hauptstadt am Montag wieder teilweise still. Der Konflikt um die Pensionsreform ging nach den Streiks und der Vorstellung der Regierungspläne weiter. Ein „Weihnachtsfrieden“ ist vorerst nicht in Sicht, und so könnte das Verkehrschaos bis zum Jahresende andauern und sich sogar noch ausweiten. Denn keine Seite, weder die Regierung noch die Gewerkschaften, war bisher zum Einlenken bereit. Den Franzosen könnten endlose Wartezeiten und hoffnungslos überfüllte Züge und Busse ins Haus stehen, mit blank liegenden Nerven und Schwierigkeiten, wegen der Schulstreiks eine Lösung für die Kinderbetreuung zu finden.

Die Regierung und die Gewerkschaftsverbände geben sich gegenseitig die Schuld an der Misere. Die Staatsführung war durch den Rücktritt von Jean-Paul Delevoye, dem „Monsieur Pensionsreform“, zusätzlich geschwächt. Delevoye sollte die Reform erklären, verteidigen und verkörpern, wurde jedoch wegen mangelnder Transparenz und des Verdachts auf Interessenkonflikte diskreditiert. Bei seiner Nominierung vor etwas mehr als drei Monaten hatte er bei der obligaten Offenlegung seiner Beteiligungen und Mandate elf von dreizehn Posten „vergessen“.

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