Für einen umfassenden Handelspakt mit der EU ist die Zeit zu knapp – und Donald Trump will London und Brüssel entzweien.
London/Wien. Noch diese Woche will Boris Johnson sein EU-Austrittsabkommen dem Unterhaus zur Abstimmung vorlegen. Geht alles glatt über die parlamentarische Bühne (wovon angesichts der satten neuen Mehrheit der regierenden Tories auszugehen ist ), kann der Austritt Großbritanniens aus der EU am 31. Jänner 2020 vollzogen werden. Doch was kommt danach? Johnsons Wahlslogan „Get Brexit Done“ erweckte den Anschein, der Brexit wäre mit dem Austritt erledigt. Doch der eigentliche Hürdenlauf beginnt am 1. Februar 2020 – erst dann darf London als Ex-Unionsmitglied in Verhandlungen mit der EU über das künftige wirtschaftliche Verhältnis treten.
Zwar suggerieren die Tories, ein Handelsabkommen Großbritannien – EU sei de facto in trockenen Tüchern, weil London und Brüssel sich in der dem Brexit-Vertrag beiliegenden politischen Erklärung einen möglichst raschen Abschluss zugesichert haben. Doch diese Erklärung ist nicht bindend – dafür sind Handelsgespräche notorisch langwierig.