Quergeschrieben

Nicht alles, was Gold ist, glänzt auch

Finanzexperten empfehlen in Zeiten von Null- und Minuszinsen, Geld in Gold zu verwandeln. Doch 0,24 Gramm Gold verursachen etwa 1000 kg Sondermüll.

Uns bleibt offenbar nichts erspart. Und vermutlich kaum Erspartes übrig. Das hat nur am Rande damit zu tun, dass wir die Wartezeit auf das konsumberauschende Fest der Liebe mit Einkaufstouren durch innerstädtische und digitale Geschäftsstraßen totschlagen und unser Geld der Wirtschaft zuliebe fröhlich verjuxen. Früher brachte man es auf die Bank und bekam dafür nicht nur einen lumpigen Stehkalender, sondern ganz ordentliche Zinsen. Nun schicken einige österreichische Banken Kunden angeblich sogar wieder weg, wenn sie ein Sparbuch eröffnen wollen. Weil: Hallo! Sparen! In einer Bank! Soweit kommt's noch! Kundengeld ist für Banken teuer, die Europäische Zentralbank fordert von Geldinstituten 0,5 Prozent Strafzins für Einlagen. Also andere Anlageformen. Menschen, die sich mit Aktien- und Fondssparen schwertun – vermutlich viele, zumindest in Österreich – kramen wieder den Sparstrumpf aus der Mottenkiste, da drohen wenigstens keine Negativzinsen.

Finanzberater empfehlen, überschüssiges Geld in sicheres Gold zu verwandeln. Fast 50 Prozent des jährlich geförderten Goldes wird zu Schmuck, 7,5 Prozent landet in der Smartphone-Industrie, mit dem Rest spekulieren Privatanleger und Zentralbanken. Die US-amerikanische zum Beispiel bunkert mehr als 8000 Tonnen, im Tresor der deutschen ZB liegen um die 3000 Tonnen, alle EU-Länder gemeinsam haben mehr als 10.000 Tonnen Gold auf der hohen Kante.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.