20 Grad in Feldkirch: Wärmste Dezembernacht seit Messbeginn

Die Presse
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Ein Südföhn sorgt in den nächsten Tagen für ungewöhnlich warme Temperaturen in ganz Österreich. Gegen Weihnachten hin wird es kühler, weiße Weihnachten sind aber nur in höheren Lagen wahrscheinlich.

Die Hoffnungen auf weiße Weihnachten werden angesichts der ungewöhnlich warmen Temperaturen immer kleiner. Der stürmische Südföhn sorgte laut Angaben der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale in der vergangenen Nacht mit 13,9 Grad in Feldkirch für die wärmste Dezembernacht seit Aufzeichnungsbeginn in Österreich. Um drei Uhr Früh hatte es dort sogar 20 Grad.

Am Freitag erreicht der Südföhn einen en zweiten Höhepunkt. Dabei sind bei stürmischem Wind neuerlich 20 Grad im Rheintal zu erwarten. Durch eine Tiefdruckrinne, die von Marokko über Westeuropa bis nach Skandinavien reicht, kommt die warme Luft auch in die Alpen. „Dabei wird sehr milde Luft aus Nordafrika direkt zu den Alpen geführt“, analysiert Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. „Somit ist es auch wenig verwunderlich, dass mit dem Südföhn selbst in der Nacht Temperaturen von bis zu 20 Grad erreicht werden.“ In windgeschützten Tälern, wie etwa dem Ennstal, herrscht hingegen immer noch Frost und im östlichen Flachland dominiert der Bodennebel.

Ubimet

Föhnorkan und wieder 20 Grad am Freitag

Bis zum Mittwoch verliert der Sturm allerdings überall deutlich an Stärke. Am Mittwoch selbst scheint an der Alpennordseite häufig die Sonne, im Osten hält sich aber wieder teils dichter Nebel. Im Süden kommt nach anfänglichen Regen ebenfalls etwas die Sonne zum Vorschein. Dazu bleibt es auch ohne Südföhn mit 4 bis 15 Grad mild.

Am Donnerstag legt der Südföhn im Tagesverlauf wieder an Stärke zu. Der Nebel im Osten wird verdrängt, es wird auch hier deutlich milder. In den prädestinierten Alpentälern erreicht der Südföhn zum Abend hin erneut Sturmstärke, im Süden fällt dagegen etwas Regen. Die landesweiten Höchstwerte bleiben nahezu unverändert.

Am Freitag tobt auf den Bergen ein Föhnorkan mit Windspitzen um die 150 km/h und auch in den Tälern entlang der Alpennordseite wird es verbreitet stürmisch. Dazu scheint häufig die Sonne und gerade im Rheintal sind wieder Höchstwerte um die 20 Grad zu erwarten. Gegen Abend ist eine Kaltfront von Westen her sowie Regen zu erwarten. Der Regen fällt dann in der Folgenacht vor allem in Osttirol und Oberkärnten kräftig aus, in den Hochtälern handelt es sich dabei meist um Schnee.

Richtung Weihnachten kühler

Am letzten Adventswochenende stellt sich die Großwetterlage auf ein abwechslungsreiches Westwetter um. Dabei ziehen in Folge mehrere Tiefs über das nördliche Mitteleuropa hinweg und bringen einmal kühlere, dann wieder mildere Luft nach Österreich. Generell pendelt die Schneefallgrenze um die 1000 Meter, zu Weihnachten vielleicht sogar etwas tiefer.

Somit bestehen in den höheren Nordalpentälern trotz des derzeit massiven Südföhns noch Hoffnungen auf weiße Weihnachten, im Flachland hingegen sind diese verschwindend gering. Somit heißt es wohl ein weiteres Jahr warten auf weiße Weihnachten.

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