Die schottische Nationalpartei ist im Aufwind, die Bewohner stimmten 2014 zwar gegen eine Abspaltung, aber 2016 auch gegen den Brexit. Der britische Premier Johnson lehnt ein Referendum ab.
Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon hat am Dienstag ein neues Unabhängigkeitsreferendum für ihren Landesteil im kommenden Jahr gefordert. Sie werde noch in dieser Woche "den detaillierten, demokratischen Standpunkt" für einen Transfer der Entscheidungsgewalt über ein Referendum von London nach Edinburgh vorbringen, sagte Sturgeon am Dienstag im schottischen Regionalparlament in Edinburgh.
Ob eine Volksabstimmung stattfinden kann, entscheidet bisher die Zentralregierung in London. Das soll sich nach dem Willen Sturgeons ändern.
Rund 55 Prozent der Schotten hatten sich bei einem ersten Referendum im Jahr 2014 gegen eine Abspaltung vom Vereinigten Königreich ausgesprochen. Sturgeon argumentiert jedoch, die Umstände hätten sich durch das Brexit-Referendum von 2016 verändert. Damals stimmte eine knappe Mehrheit der Briten für den EU-Austritt. Die Schotten votierten aber mit 62 Prozent gegen den Brexit. Schottland werde daher gegen seinen Willen aus der EU gezerrt, sagte Sturgeon.
Bei der britischen Parlamentswahl in der vergangenen Woche hatte ihre Schottische Nationalpartei SNP kräftig zugelegt und 48 von 59 Sitzen in dem Landesteil gewonnen. Die Partei sieht sich daher in ihrem Unabhängigkeitsstreben bestätigt. Der britische Premierminister Boris Johnson will von einem Referendum in Schottland nichts wissen.
(APA/dpa)