Rasinger: Staat soll sich von Casinos-Anteil trennen

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Er könne sich ÖBAG und Casinos auch an der Börse vorstellen, sagte IVA-Präsident Wilhelm Rasinger.

Der Präsident des Kleinanlegerverbandes IVA, Wilhelm Rasinger rät der ÖBAG davon ab, von ihrem Vorkaufsrecht an dem zum Verkauf stehenden Anteil an den Casinos Austria Gebrauch zu machen. Mehr Sinn habe es, wenn sich die Staatsholding mittelfristig sogar ganz aus den Casinos zurückziehe. Für beide Unternehmen - ÖBAG und Casinos - wären auch Börsengänge denkbar, meint er.

Die ÖBAG hält aktuell 33 Prozent an der Casinos Austria AG (Casag). Größter Aktionär ist aber die Sazka-Gruppe mit 38,3 Prozent. Sazka plant, den von Novomatic zum Verkauf angebotenen Anteil an den Casinos in Höhe von 17,2 Prozent komplett zu übernehmen. Dann hätten die Tschechen die Mehrheit an dem Glücksspielkonzern. Die übrigen Aktionäre haben allerdings ein Vorkaufsrecht für den Novomatic-Anteil.

Die Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG) sollte davon aber nicht Gebrauch machen und nicht "mit Steuergeldern mit dem tschechischen Casag-Anteilseigner Sazka" mitbieten, so Rasinger laut einer Aussendung am Mittwoch. Wegen "strategischer Fehlentscheidungen und Turbulenzen bei den Vorstandsbesetzungen" sei eine Mehrheit an den Casinos für die ÖBAG nicht mehr erreichbar. Viel mehr sollte die ÖBAG ihr gesamtes 33-prozentiges Paket mittelfristig verkaufen - an einen "verlässlichen heimischen Kernaktionär". Rasinger schlägt hierfür die Tochterbank der Grazer Wechselseitigen (Grawe), Schelhammer & Schattera, vor, die ihren Casinos-Anteil von rund 5,3 Prozent aufstocken sollte.

Börsegang

Denkbar wäre für den IVA-Präsidenten auch, dass die Casinos an die Börse kommen. "Ein Teil des ÖBAG-Pakets sollte an die Börse gebracht werden, damit die Öffentlichkeit die Vorgänge in der Casag verfolgen kann," so Rasinger. Die Erlöse aus dem Verkauf des Casinos-Anteil könnte die ÖBAG dann nützen, um in andere für den Standort Österreich wichtige Unternehmen zu investieren, denn mit den neuen strengeren Kapitalvorschriften im Zuge von Basel IV könnten einige Banken ihre Unternehmensbeteiligungen zurückschrauben.

Auch für die ÖBAG selbst schlägt Rasinger die Ausgabe von Vorzugsaktien vor. Heimische Anleger würden dann von einer Vorzugsdividende von rund zwei Prozent profitieren, während internationale Investoren mangels des Stimmrechts bei Vorzugsaktien eher nicht angelockt werden würden.

(APA)

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