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Die schwarz-grüne Silvesterrakete

Etwas Grün und viel Schwarz. Oder Türkis.
Etwas Grün und viel Schwarz. Oder Türkis.REUTERS
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Vorarlbergs Landeshauptmann wünscht sich vom Christkind rasch eine neue Regierung - sozusagen „eine schwarz-grüne Silvesterrakete". Oh weh: eine Rakete!

Der Boss meines schönen Ländles, Markus Wallner, schrieb am Mittwoch einen netten Wunsch ans Christkind: Er wünsche sich einen raschen Abschluss der schwarz/türkis-grünen Koalitionsgespräche, sagte er im Landtag mit Kerzen in den Augen, am liebsten „eine schwarz-grüne Silvesterrakete".

Oh weh: eine Rakete!

Erst jüngst gab's in Radio Vorarlberg eine der unvermeidlichen Jahreswechselfeuerwerksdebatten, und wieder kamen die Kritiker mit den ewiggleichen Argumenten: Hunderln schreckt's, Feinstaub, Brot für die Welt. Überhaupt: Sind Raketen, oft benutzt als Waffen, nicht Symbole des Schreckens? Relikte einer toxisch männlichen Machtwelt? Könnten sie nicht nachtaktive Tiere blenden, Insekten treffen und die Reste beim Aufprall Maulwürfe schrecken? Sind Silvesterraketen überhaupt noch (ja, das unsäglich dumme modische Schreckenswort:) zeitgemäß?

Nun, lang bleiben sie ja nicht am Himmel: schneller Aufstieg unter Gefauche, Blitz, bunte Kugeln und Leuchtspuren, aus. Viel Rauch, höllischer Geruch und wieder Dunkelheit. Bisweilen hört man die  Raketenstaberln in der Nähe aufschlagen.

Nun, was wäre die Alternative? Schwarz-türkise Rauchsignale? Bei Greta, das geht aber gar nicht! Trommelsignale? Ist auch Lärm! Push-Nachrichten über Handys? Schwermetalle und Made in China!

Nein, unser Bundespräsident möge doch die Nachricht verkünden. Ihm nimmt man die Rolle als grün-schwarzer Weihnachtsmann auch ab. (wg)

Reaktionen an: wolfgang.greber@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.12.2019)

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