Am Donnerstag ist der letzte reguläre Spieltag im legendären Haus. André Heller hat eine Übernahme überlegt – und abgewinkt.
Wien. Punkt 15 Uhr gehen die Lichter an. Der Schriftzug „Kino“ leuchtet blau, das geschwungene „Bellaria“ direkt über dem Eingang rot. Die Rollo an der verglasten Eingangstür wird hochgezogen.
Womöglich fast zum letzten Mal. Denn das Bellaria, 1911 gegründet und damit eines der ältesten Kinos der Stadt, ist in der bisherigen Form wohl bald Geschichte: Am Donnerstag ist der letzte reguläre Spieltag, Betreiber Erich Hemmelmayer will aus wirtschaftlichen Gründen nicht weitermachen. Ob sich jemand findet, der das Bellaria so wie bisher weiterführt?
Mit seiner in Wien einzigartigen Besonderheit, neben aktuellen Spielfilmen (abends) am Nachmittag alte Filme zu zeigen, mit den „unvergessenen Stars“ (so steht es über dem Eingang geschrieben) von damals? Sie alle, Hans Moser, Heinz Rühmann, Paula Wessely, Marika Rökk sind hier verewigt, in dem etwas düsteren Foyer hängen ihre Schwarz-Weiß-Bilder an den Wänden, über einer geblümten Tapete, die wohl mit dem Alter der hier gezeigten Kinofilme problemlos mithalten kann.