Ein Konjunkturprogramm sei nicht notwendig, sagen IHS und Wifo. Strukturmaßnahmen wie eine Rücknahme der von SPÖ und FPÖ beschlossenen Frühpension aber schon.
Wien. Die wirtschaftliche Abkühlung hat Österreich bereits im Herbst erwischt. Dass es im Gesamtjahr 2019 dennoch ein Wachstumsplus von rund 1,6 Prozent geben wird, hängt vor allem mit dem guten Start ins Jahr zusammen. 2020 rechnen die Ökonomen von Wifo und IHS in ihrer aktuellen Prognose nur mehr mit einem Zuwachs von 1,2 beziehungsweise 1,3 Prozent (siehe Grafik). Allerdings bedeutet das nicht, dass sich die Situation im kommenden Jahr noch einmal verschlechtert. „Die Stimmungsindikatoren deuten auf eine Stabilisierung der Konjunktur hin“, so IHS-Chef Martin Kocher bei der Präsentation der Prognose. Mit anderen Worten: Die Talsohle ist erreicht.
Wie lang Österreich in dieser Talsohle verharren wird, darüber herrscht allerdings noch Uneinigkeit. Das IHS erwartet eine – leichte – Erholung bereits im ersten Quartal. Laut Wifo wird es damit mindestens bis in die zweite Jahreshälfte 2020 weitergehen. Wiewohl es für Wifo-Chef Christoph Badelt auch vorstellbar ist, dass wir eine lange Phase schwachen Wachstums vor uns haben. Die Gefahr einer echten Rezession gebe es derzeit aber nicht, so Badelt.