Sparen – das würden Schüler, wenn sie plötzlich Millionäre wären. Dabei ist es nicht einfach zu entscheiden, wofür man Geld ausgibt.
Wien. Wenn Kinder eine Million Euro zur Verfügung hätten: Was würden sie mit dem Geld machen? Das wurde bei dem Spiel „Plötzlich Millionär“ im Workshop „Schlafen, essen, konsumieren. Mein Geld und ich“ gezeigt. Jedes Kind hatte zehn Kugeln, die diese Million darstellen sollten. Sie mussten die Kugeln auf vier Möglichkeiten aufteilen: Ausgeben, Sparen, Spenden und Investieren. Am Schluss waren bei Sparen die meisten Kugeln, am zweithäufigsten wurde Spenden gewählt, am dritthäufigsten Ausgeben. Bei Investieren waren die wenigsten Kugeln.
Wenn Erwachsene so viel Geld hätten, dann würde die gleiche Abstimmung wahrscheinlich ganz anders ausfallen, meinten die Workshop-Leiter Alexandra Wolk und Lena Gugenberger von „Three Coins“.
Aber was sollte man mit dem Geld wirklich machen? Was ist der beste Umgang mit Geld? Auch diese Fragen wurden im Workshop behandelt: Man könne aus Geld noch mehr Geld machen – durch Sparen oder Investieren, nannten die Schüler eine Möglichkeit. Oder nicht alles auf einmal ausgeben, auch wenn das manchmal schwerfalle. Und ist es wirklich sinnvoll, nur deshalb etwas zu kaufen, weil es ein Freund oder ein Arbeitskollege auch hat, also nur, damit man sich selbst besser fühlt? Nein, waren sich die Schüler einig, weil es oft Dinge seien, die man eigentlich gar nicht brauche.
Guter Umgang mit Geld heißt laut den Schülern und den Workshopleiterinnen unter anderem auch, sich im Supermarkt durchzulesen, was auf der Verpackung steht – auch wenn das den Nachteil hat, dass man dann länger für das Einkaufen braucht. Oder man kann Geld sparen, indem man Altes wieder verwendet, statt Neues zu kaufen.
Macht Geld wirklich mächtig?
Macht Geld glücklich? Bekommt man durch Geld Macht? Kann Geld die Welt besser machen? Das alles fragte Alexandra Wolk die Schüler auch. Die meisten meinten, dass Geld nicht glücklich mache. Ja, weil Essen, Schlafen, Wohnen und Freizeitaktivitäten glücklich machen. Doch Freunde und Familie könne man sich nicht kaufen. Und Geld mache auch keine Toten wieder lebendig.
„Man bekommt durch mehr Geld mehr Macht“, meinten dagegen einige Schüler. Wenn jemand ein großes Auto oder teure Kleidung hat, erkennt man meistens direkt, dass derjenige mehr Geld hat. Das sei eigentlich schon ein Zeichen von Macht, sagten die Schüler. Geld könnte die Welt auch ein bisschen verbessern, denn man könnte für Arme spenden oder anderen helfen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.12.2019)