Stromrechnung

Netzgebühren für Strom steigen

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Haushalte müssen im Schnitt mehr für Strom bezahlen. Dafür wird Gas billiger.

Wien. Die Stromrechnung wird ab 2020 teurer, vor allem für diejenigen, die wenig Strom verbrauchen. Das klingt paradox.

Es rührt aber daher, dass Netzentgelte, also die Kosten für den Betrieb und Erhalt der Stromleitungen sowie den Verlust beim Stromtransport, leicht steigen.

Strom kostet sechs Euro mehr

Dieser Kostenpunkt wird von der Regulierungskommission der E-Control vorgeschrieben und macht bis zu einem Drittel der Stromrechnung aus. Ein durchschnittlicher Haushalt muss in Zukunft 5,75 Euro mehr im Jahr für Strom auf den Tisch legen.

Allerdings gibt es deutliche regionale Unterschiede: Während es zum Anstieg in Oberösterreich kommt, können sich Wiener und Kärntner über Rückgänge freuen. Kärnten habe damit aber immer noch die höchsten Netzentgelte Österreichs auf fast allen Netzebenen, heißt es von der E-Control.

Die Unterschiede zwischen den Regionen ergeben sich vor allem aus unterschiedlicher Investitionstätigkeit. Berechnet man die Netzentgelte für alle Sektoren, ergibt sich im Österreich-Schnitt ein Anstieg um 2,4 Prozent. In Linz allein steigen sie um zehn Prozent, in Wien sinken sie um 3,3 Prozent.

Die Anhebung der Grundpauschale für die Netzentgelte trifft aber alle gleich. Österreichweit soll sie von 30 Euro auf 36 Euro steigen. Das trifft alle mit geringem Stromverbrauch relativ gesehen stärker. Die Erhöhung der Pauschale „soll dazu dienen, die hohen Fixkosten des Netzbetriebs auch in den Netzentgelten sachgerecht abzubilden“, teilte E-Control mit.

Gas wird günstiger

Einen Hoffnungsschimmer gibt es beim Gas. Hier sollen die Kosten für die meisten Kunden sinken. „Für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 15.000 Kilowattstunden, der mit Erdgas heizt, verbilligen sich im österreichweiten Schnitt die Netzentgelte um 1,9 Prozent bzw. 5,75 Euro inkl. USt.“, rechnet der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch, vor. Je nach Bundesland machen die Netzentgelte ein Viertel bis ein Drittel der gesamten Gasrechnung aus.

Nur die Tiroler und die Vorarlberger müssen in den sauren Apfel beißen. Für sie wird die Gasrechnung teurer. Hingegen dürfen sich die Niederösterreicher über eine kräftige Erleichterung von rund 22 Prozent freuen. Auch in Burgenland und Wien gibt es Rückgänge.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.12.2019)

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