Leitartikel

Dann gehen die EU-Lichter aus

Was wäre, wenn Österreich jetzt Großbritannien wäre?
Was wäre, wenn Österreich jetzt Großbritannien wäre?(c) imago images / Steinach
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Was wäre, wenn Österreich jetzt Großbritannien wäre? In unserem Land eine politische Dynamik zum EU-Austritt geführt hätte? So abwegig ist das nicht.

„Ich würd mein Geld darauf setzen, dass Hofer von der FPÖ diese Wahl gewinnt“, sagte Nigel Farage im Dezember 2016. Einer der treibenden Kräfte des britischen EU-Austritts war sich sicher, dass die österreichische Präsidentenwahl zugunsten eines Kandidaten ausgeht, der für eine Rückeroberung der nationalen Souveränität eintritt. „Hofer wird verlangen, dass Österreich ein Referendum über seine Mitgliedschaft in der Europäischen Union abhält“, behauptete Farage in diesem Interview mit dem TV-Sender Fox News. Doch er hatte in mehrerer Hinsicht unrecht: Norbert Hofer unterlag dem grünen Kandidaten, Alexander Van der Bellen. Und die FPÖ propagierte bereits in diesem Präsidentschaftswahlkampf keine Volksabstimmung über den EU-Austritt mehr, weil sie die Stimmungslage in Österreich dafür nicht ausreichend ausgeprägt sah.

Doch es hätte auch anders kommen können: Angesichts der erlebten Massenmigration im Jahr 2015, der gegenseitigen Blockade der EU-Mitgliedstaaten zur Lösung dieses Problems und wachsender Ängste in der österreichischen Bevölkerung vor einer Veränderung der Heimat wäre auch ein Siegeslauf nationalistischer Kräfte möglich gewesen. Und hätte sich die FPÖ nicht bald mit Peinlichkeiten, Postenschacher und Verantwortungslosigkeiten selbst demontiert, vielleicht hätten wir uns alle tatsächlich „gewundert, was möglich ist“ (Zitat: Hofer).

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