Staatsoper

Puccinis „Bohème“ mit einem unerwarteten Debüt

„La Bohème“
„La Bohème“ (c) Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn
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Irina Lungu überraschte als Mimì, Pirgu überzeugte als neuer Rodolfo.

Nicht nur Puccinis Mimì hustet. Anita Hartig, die avisierte Mimì der 441. Aufführung von „La Bohème“ in Zefirellis Bilderbuchregie, sagte am Vortag ab. Und so feierte Irina Lungu am Donnerstag ihr spontanes Staatsopern-Rollendebüt. Im September bei der Saisoneröffnung mit „La Traviata“ war sie kurzfristig ausgefallen, nun sang sie geschmeidig-weich. Teilweise wirkte sie nicht nur in ihrem Spiel zart – in kommenden Vorstellungen dürfte sie an manchen Stellen noch deutlicher und runder singen. Eindringlich, berührend legte sie jedoch ihre ganze Kraft in die spätere Verzweiflung ihrer Figur.

Ursprünglich als einziger Rollendebütant des Abends angekündigt, verkörperte Saimir Pirgu erstmals den Rodolfo: mit hörbarem Augenmerk auf ein inniges, mit Strahlkraft und weichem Timbre gesungenes „Che gelida manina“. Lebendig im Umgang mit seinen Freunden, herzerwärmend in jenem mit Mimì charakterisierte er umsichtig seine Figur. Dass er in all der Verzweiflung über den nahenden Tod seiner Geliebten vor deren Füße stolperte, hatte man zuerst noch für besonders überzeugend gehalten, erst bei der Verbeugung sah man Pirgu humpeln.

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