Der US-Konzern Western Union bietet an rund 500.000 Standorten in mehr als 200 Ländern Geldüberweisungen an.
Geldströme

Überweisungen von Migranten als globaler Wirtschaftsfaktor

Rücküberweisungen von Migranten in ihre Heimatländer machten heuer 706 Milliarden US-Dollar aus. Die Gebühren sind hoch, der lukrative Markt lockt neue Anbieter an.

Kein Geld der Welt kann Vater, Mutter oder die eigenen Kinder ersetzen. Aber es sichert die Existenz – bringt Nahrung auf den Tisch, sorgt für warme Bekleidung, eine beheizte Unterkunft und schafft Zugang zu ärztlicher Betreuung. So verlassen viele Menschen ihre Heimat, um Geld im Ausland zu verdienen. Rund 272 Millionen leben laut den Vereinten Nationen als Migranten in einem fremden Land. Wenn sie einen Arbeitsplatz ergattern konnten, überweisen viele von ihnen einen Teil ihres Gehalts zurück in die Heimat, an ihre zurückgelassenen Familien.

Diese Rücküberweisungen, auch Remissen genannt, weisen seit Jahrzehnten ein enormes Wachstum auf: Rund 706 Milliarden US-Dollar machten heuer Geldüberweisungen von Migranten in ihre Herkunftsländer laut der Weltbank aus. Das ist beinahe fünf Mal so viel wie noch vor 20 Jahren. Rund 551 Mrd. USD davon fließen von reichen Industriestaaten in Niedriglohnländer – und übersteigen damit die Entwicklungshilfe um das Dreifache. Sogar die weltweiten Direktinvestitionen in Entwicklungs- und Schwellenländer (ohne China) waren 2018 mit 344 Mrd. USD deutlich darunter. Heimatüberweisungen haben eine weltwirtschaftliche Bedeutung erlangt, mit der niemand gerechnet hatte.

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