Europa

Neu in Brüssel: „Man müsste sich hier vierteilen können“

Bekannte aus Berlin: die Grüne Sarah Wiener (rechts) und Kommissionschefin Ursula von der Leyen
Bekannte aus Berlin: die Grüne Sarah Wiener (rechts) und Kommissionschefin Ursula von der Leyen(c) Philipp von Ditfurth / dpa / pic (Philipp von Ditfurth)
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Die neuen EU-Abgeordneten haben sich nach einem halben Jahr in Brüssel und Straßburg eingelebt. Manches verblüfft sie, einiges irritiert sie. Mit dem ständigen Reisen haben sie sich arrangiert.

Heimkommen: das heißt für Karoline Edtstadler seit knapp einem halben Jahr immer wieder auch, an Donnerstagnachmittagen in Österreich am Flughafen zu landen und sich zu wundern, dass aus den Wasserhähnen auch heißes Wasser kommt. Denn seit im Frühling 2017 in den Duschen des Europaparlamentsgebäudes in Brüssel Legionellen entdeckt worden sind (und dann auch in jenem in Straßburg), ist die Warmwasserversorgung beiderorts komplett abgestellt. „Das kann doch nicht wahr sein“, denke sie sich immer wieder, sagte die Delegationsleiterin der ÖVP-Abgeordneten im Gespräch mit der „Presse am Sonntag“. Dieser Missstand müsse doch behebbar sein. Doch dem ist leider nicht so: Im Oktober 2017 hat ein Sachverständiger den Quästoren des Parlaments mitgeteilt, dass dessen Warmwasserkreisläufe „altersbedingt in einem schlechten Zustand seien“, und „dass dieses Problem nicht dauerhaft gelöst werden könne“.

„Ich fühle mich rundum wohl hier“, bekundet Edtstadler dennoch. Das ständige Reisen, auch einmal pro Monat nach Straßburg, mache ihr nichts aus: „Ich steige mittlerweile in den Flieger wie in einen Bus.“ Die bisweilen gähnende Leere des Plenarsaales während der Debatten sei ihr seit ihren dortigen Auftritten im Rahmen des EU-Ratsvorsitzes verständlich: „Das war für mich kein Wunder. Man müsste sich vierteilen können.“

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