Umstrittene Pipeline

Russland sieht EU nach Baustopp für Nord Stream 2 am Zug

Nahe beim Ende Ende der Nord Stream 2 in Lubmin.
Nahe beim Ende Ende der Nord Stream 2 in Lubmin.(c) REUTERS (Thomas Escritt)
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Moskau rechnet mit weiterem Druck von den USA gegen das Pipeline-Projekt. Die USA warnen vor einer Abhängigkeit der EU von Russland.

Russland sieht nach den US-Sanktionen gegen die Ostseepipeline Nord Stream 2 und dem Baustopp des Projekts nun die Europäische Union am Zug für einen Ausweg aus der Lage. Die EU habe ein Interesse an der eigenen Energiesicherheit zu akzeptablen Preisen, sagte der russische Vize-Regierungschef Dmitri Kosak dem russischen Staatsfernsehen am Mittwoch.

Das russische Pipeline-Gas sei 30 Prozent günstiger als das Flüssiggas aus den USA, sagte er. "Wir sind überzeugt, dass wir das Problem in Zusammenarbeit mit den europäischen Ländern - mit der EU - lösen und einen Kompromiss finden können", sagte Kosak.

Die USA dagegen warnen vor einer zu großen Abhängigkeit der EU von russischem Gas. Sie wollen das Projekt verhindern und haben Sanktionen dagegen erlassen. Die Leitung Nord Stream 2 kostet rund zehn Milliarden Euro. Sie ist zu über 90 Prozent fertig und sollte ursprünglich bis Jahresende startklar sein. Wegen der US-Sanktionen sind aber nun die Verlegearbeiten der Röhren am Boden der Ostsee gestoppt. Russland muss dafür neue Schiffe suchen.

Russland rechnet mit Verzögerungen

Vize-Regierungschef Kosak sagte, dass Russland mit weiterem Druck von den USA gegen das Projekt rechne. Moskau erwartet vor allem Verzögerungen, geht aber davon aus, dass die Leitung zwischen Russland und Deutschland vollendet wird. Es handle sich um ein "wirtschaftliches Projekt" im Interesse Europas, betonte Kosak.

Die russische Vize-Außenminister Sergej Rjabkow bekräftigte am Mittwoch, dass Russland mit Gegenmaßnahmen auf die US-Sanktionen reagieren werde. Denkbar seien etwa russische Einreiseverbote für Amerikaner, die Sanktionen gegen Russland vorantrieben. US-Firmen, die in Russland tätig seien, sollten aber verschont bleiben.

(APA/dpa)

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