Interview

Wirtschafts­kammer-Präsident Mahrer fordert „Entlastung für alle“

Wirtschaftskammer-Präsident Mahrer erwartet eine Steuerreform, die vor allem rasch umgesetzt wird.
Wirtschaftskammer-Präsident Mahrer erwartet eine Steuerreform, die vor allem rasch umgesetzt wird.(c) Mirjam Reither
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Harald Mahrer im „Presse"-Interview über den neuen Ost-West-Konflikt und die Herausforderungen der nächsten Bundesregierung.

Die Presse: Was bringt das Jahr 2020 für die heimische Wirtschaft? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Harald Mahrer: In einer Herausforderung stecken wir mittendrin, das ist der Handelskrieg zwischen China und den USA. Diese große Auseinandersetzung zwischen den beiden neuen Machtblöcken in wirtschaftlicher, aber auch militärischer Hinsicht wird das kommende Jahr weiterhin prägen.

Wir haben also einen neuen Ost-West-Konflikt.

So kann man es sagen, und auch einen neuen ideologischen Konflikt. Auf der einen Seite die von freien Märkten und technologie-monopolistisch getriebenen USA. Auf der anderen Seite steht digitale Überwachung und Zentralismus in China. Das sind die beiden neuen Systeme, die gegeneinander antreten und mittlerweile auch viele handelspolitische, aber auch geopolitisch-militärische Stellvertreterkriege führen. Das kann man in Südostasien und Afrika beobachten. Das Rennen um Bodenschätze und Ressourcen findet primär zwischen China und den USA statt.

Und diese Entwicklung wird 2020 prägen?

Ja, vor allem weil in den USA die Präsidentschaftswahl ist. Das ist auch der größte Unsicherheitsfaktor für unsere Exportwirtschaft, weil wir eben nicht wissen, was Donald Trump tun wird. Es kann zu großen Unsicherheiten auf den Märkten kommen. Die Aktien- und Rohstoffpreise haben ein sehr hohes Niveau erreicht. Da ist überall ein großes Schock-Abwärtspotenzial vorhanden. Das kann zu währungspolitischen Verwerfungen führen. Das ist für eine kleine, exportorientierte Volkswirtschaft wie Österreich ganz schlecht.

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