Aus britischer Sicht

Beim Brexit ist kein Ende in Sicht

(c) APA/AFP/TOLGA AKMEN
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Die Festlegung der britischen Regierung auf ein rasches Ende der Übergangsfrist am 31. Dezember 2020 lässt nur wenig Raum für Vereinbarungen über ein weitreichendes Handelsabkommen.

London. Die Geschichte der Amtszeit von Premierministerin Theresa May ist noch nicht geschrieben. Übereinstimmung besteht aber heute schon, dass ihre Entscheidung, am 27. März 2017 das EU-Austrittsverfahren „ohne inhaltliche Vorstellung und ohne Zeitplan“ (so der Historiker Tim Bouverie) auszulösen, einer ihrer schwersten Fehler war: „Sobald die Uhr tickt, ist die größere und besser vorbereitete Seite im Vorteil“, sagt der Publizist Rafael Behr. Genau so kam es auch, und statt zwei Jahre wird es nun fast vier dauern, bis Großbritannien in den Brexit davonsegelt.

Dennoch war eine der ersten Handlungen von Mays Nachfolger Boris Johnson nach seiner Wiederwahl, eine Verlängerung der Übergangsfrist nach dem EU-Austritt über den 31. Dezember 2020 sogar gesetzlich auszuschließen. Johnson wollte damit seiner konservativen Partei und seinen Wählern seine Entschlossenheit zur Umsetzung des Brexit demonstrieren. Zudem wurde von seiner Seite argumentiert, dass die EU nur dann zu ernsten Verhandlungen gezwungen werden könne, wenn die Option eines EU-Austritts ohne Vereinbarung bis zum Schluss auf dem Tisch bleibe.

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